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08.07.2025
mehr zu Wärmepumpe
 

Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern - Lösungen, Tipps, Förderung

Von Zentralheizung bis Etagenheizung / Einzelheizung und Hybrid

Auch in Mehrfamilienhäusern werden immer mehr Wärmepumpen verbaut. Die Anforderungen an die Auslegung der Wärmepumpe und des Gesamtsystems sind bei Mehrfamilienhäusern allerdings komplexer als bei Einfamilienhäusern. Wichtig ist, dass sich Eigentümer:innen schon im Vorfeld Gedanken machen, Fragen klären und sich beraten lassen: zu Wärmequelle, Aufstellort, Heizlastberechnung und optimiertem Verteilnetz inklusive hydraulischem Abgleich.

Mehrfamilienhaus mit Wärmepumpe
Für Mehrfamilienhäuser bieten sich verschiedene Wärmepumpen-Lösungen an: Die Möglichkeiten reichen von zentralisierten Wärmepumpen-Systemen für das gesamte Gebäude bis hin zu Wärmepumpen für einzelne RäumeFoto: energie-fachberater.de

Lösungsansätze: Wärmepumpen für Mehrfamilienhäuser
Für Mehrfamilienhäuser bieten sich verschiedene Wärmepumpen-Lösungen an: Die Möglichkeiten reichen von zentralisierten Wärmepumpen-Systemen für das gesamte Gebäude bis hin zu Wärmepumpen für einzelne Räume. Bei sehr hohen Systemtemperaturen können auch Hybridheizungen - wie zum Beispiel eine Wärmepumpe mit einem Gaskessel für die Spitzenlast - in Frage kommen.

Technisch identisch, aber rechtlich deutlich anders ist die Situation in Wohnungseigentumsgemeinschaften (WEG). Einzelne Schritte im und am Haus müssen Wohneigentümer:innen dann nämlich gemäß der im Wohneigentumsgesetz vorgeschriebenen Regeln abstimmen.

Wärmequelle und Aufstellort der Wärmepumpe auswählen
Die Erschließung der Wärmequelle kann bei einer innerstädtischen Bebauung herausfordernd sein. Dreißig Prozent der Mehrfamilienhäuser in Deutschland stehen in solchen Gebietslagen. Das macht die Nutzung von Erdwärme, Grundwasser oder Außenluft als Wärmequelle problematisch:

  • Erdsonden oder Brunnen in Gebäudenähe zu bohren, wird selten genehmigt oder ist schlicht nicht möglich.
  • Der Betrieb von Grundwasser-Wärmepumpen bedarf zudem einer wasserrechtlichen Erlaubnis.
  • Wird Außenluft als Wärmequelle genutzt, verringert wiederum die Geräuschentwicklung die Aufstellmöglichkeiten für Außengeräte, da der Schallschutz einzuhalten ist. In Einzelfällen kann das Außengerät auf einer Dachfläche installiert werden, wenn auf dem Grundstück kein besserer Standort zu finden ist.
  • Eine Option können in innerstädtischen Lagen PVT-Kollektoren als Wärmequelle für die Wärmepumpe sein: Die Technologie kombiniert Photovoltaik-Module und solarthermische Kollektoren und kann auch als Wärmequelle für Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) dienen.

Heizwasser-Verteilnetz für die Wärmepumpe prüfen
Um die passende Größe einer Wärmepumpe und aller Raumheizflächen zu bestimmen, sollte eine Heizlastberechnung vorliegen. Ein hydraulischer Abgleich ist sinnvoll und zwingend notwendig, um eine Förderung zu erhalten. Weiterhin müssen im Vorfeld folgende Fragen geklärt werden:

  • Ist eine zentrale Heizungsverteilung vorhanden oder muss diese erst hergestellt werden?
  • Müssen eventuell nur einzelne Heizkörper vergrößert werden, um die maximalen Heiztemperaturen abzusenken?

Wärmepumpen für den Altbau können mittlerweile Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius erzeugen. Für eine effizient arbeitende Wärmepumpe sollte die maximale Heizkreistemperatur jedoch am besten unter 55 Grad Celsius liegen. Jedes Grad weniger senkt die Betriebskosten der Wärmepumpe.

Statt Etagenheizung künftig Luft-Luft-Wärmepumpe?
Sind im Mehrfamilienhaus dagegen einzelne Etagenheizungen und keine zentrale Heizungsverteilung verbaut, kann eine Luft-Luft-Wärmepumpe eine Alternative sein. Mehrere Räume können an eine Außeneinheit angeschlossen werden, die an der Fassade befestigt wird. Diese Option ist auch bekannt als "Heizen mit Klimaanlage" und vergleichsweise kostengünstig. Mit dieser Variante lässt sich jedoch kein Warmwasser bereiten. Dafür ist ein zusätzliches System erforderlich, beispielsweise ein elektrischer Durchlauferhitzer.

Förderung für die Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus
Nicht nur im privaten Einfamilienhaus werden Wärmepumpen gefördert, auch im Mehrfamilienhaus ist eine Förderung möglich - das gilt sowohl bei einzelnen Eigentümern als auch für Eigentümergemeinschaften. Das das Thema Heizungsförderung im Mehrfamilienhaus komplex ist, sollten sich Eigentümer rechtzeitig damit beschäftigen und am besten von einem erfahrenen Energieberater dazu beraten lassen. Auch die Verbraucherzentralen bieten Beratung an.

Verbrauchserfassung ab Oktober 2025 Pflicht bei Wärmepumpe als Zentralheizung
Wichtig für Eigentümer und Vermieter:innen im Mehrfamilienhaus: Ab Oktober 2025 wird die Verbrauchserfassung Pflicht - die Pauschalregelung (bekannt auch als Wärmepumpen-Privileg) läuft aus. Der Stromverbrauch muss also künftig verbrauchsabhängig gemessen und abgerechnet werden. Das gilt für Zentralheizungen, die mehrere Wohneinheiten versorgen (nicht aber für Einzelheizungen / Etagenheizungen).

Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern: Infos, Checklisten, Praxisbeispiele
Hilfreiche Information, Checklisten sowie 8 verschiedenen Praxisbeispiele bietet der "Praxisleitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern" - erstellt von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wärmepumpe, dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sowie dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Der Leitfaden enthält auch Hinweise zu den gesetzlichen Regelungen und zur Förderung.

Referenzobjekte für Mehrfamilienhaus mit Wärmepumpe
Nicht alles müssen Eigentümer:innen neu erfinden und selbst planen, manchmal sorgt schon der Blick auf andere realisierte Projekte für Aha-Erlebnisse. Der Bundesverband Wärmepumpe stellt auf seiner Homepage zahlreiche Referenzen vor, filtern können Interessenten unter anderem nach Art der Wärmepumpe, Baualter und Heizleistung.

Was kostet eine Wärmepumpe? Hier können Sie kostenfrei und unverbindlich Vergleichsangebote einholen.

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Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg / energie-fachberater.de / dena / BWP
 
 

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