Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen sind zusammengesetzte Baustoffe aus mehr als zwölf Bestandteilen. Damit hält das Produkt vielerlei Anforderungen bei der Fußbodensanierung stand: Sie sind niedrigviskos und zeigen ein optimales Fließverhalten bei der Verarbeitung. Im belegreifen Stadium punkten sie mit sehr guten mechanischen Eigenschaften, wie einer hohen Festigkeit. Und ausreichend lange Offenzeiten ermöglichen eine stressfreie Verarbeitung auch auf größeren Bodenflächen. Dabei ist die Abbindung so eingestellt, dass die Spachtelung schnell begehbar und belegreif ist. Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen eignen sich für verschiedene Fußbodenuntergründe wie Beton, Zementestrich, alte Holzdielenböden sowie Fliesen, Natursteinplatten oder Teppichboden. Doch sie brauchen eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes und müssen sehr genau nach Herstellerangaben verarbeitet werden:
1. Check der Umgebungsbedingungen des Bodens
Um geeignete Trocknungsbedingungen zu schaffen, müssen falls nötig die Umgebungsbedingungen, sprich Temperatur von Luft und Untergrund, Luftfeuchtigkeit und Belüftung, kontrolliert und beeinflusst werden: Zugluft-Quellen müssen beseitigt und die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im passenden Bereich sein, bevor die Spachtel- bzw. Ausgleichsmasse aufgetragen wird.
2. Untergrundvorbereitung für den neuen Fußboden
Der Untergrund des Bodens muss sauber sein und alle losen Bestandteile und Trennschichten wie alte Klebstoffe oder ölige Verunreinigungen sollten entfernt werden. Scheinfugen, Arbeitsfugen und Risse müssen verfüllt werden. Durch Einbringen von Edelstahlstiften oder so genannten Wellenverbindern und Vergießen mit einem Gießharz wie der SAKRET Spezialgrundierung SG oder SAKRET Gießharz schnell GHs werden die Rissflanken kraftschlüssig verbunden. Bewegungs- und Gebäudetrennfugen müssen dagegen in die Spachtelung übernommen werden.
3. Vor der Spachtelung: Bodengrundierung aufbringen
Eine Grundierung zur Haftvermittlung und Regulierung der Saugfähigkeit oder zum Binden von Staub ist eine der wichtigsten Maßnahmen vor der Spachtelung. Hauptkriterien der Auswahl sind die Art des Untergrundes und der Grad der Saugfähigkeit. Auf mineralischen Untergründen eignen sich Kunststoffdispersionen wie SAKRET Universalgrundierung UG. Auf glatten, nicht saugenden Untergründen sind Acrylat-Quarz-Mischungen wie SAKRET Schnellhaftgrund SHG oder kunstharzgebundene Grundierungen wie SAKRET SG richtig. Für Holz ist die SAKRET Holzdielenausgleichsmasse HDA gedacht; SAKRET Fußbodenausgleichsmasse FAM ist auf Beton und Zementestrich einsetzbar. SAKRET Leichtspachtelmasse LSM ist für Holz, Beton und Zementestriche geeignet, wenn zusätzlich Restriktionen hinsichtlich maximal aufzubringender Lasten gegeben sind.
4. Genaues Arbeiten bei der Bodensanierung ist hier Pflicht
Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen sind zwar einfach zu verarbeiten, aber sensibler gegenüber falscher Einstellung des Wassergehalts als herkömmliche Fließestriche. Während ein zu geringer Wassergehalt sich schnell durch das zu „steife“ Material bemerkbar macht, werden die guten Fließeigenschaften durch zuviel Anmachwasser vorerst gar nicht als Nachteil wahrgenommen, wirken sich aber später durch starke Rissneigung und geringe Festigkeit negativ aus. Genaues Arbeiten bei der Wasserdosierung ist also Pflicht.
Ob nach dem Aufbringen für eine grobe Egalisierung mit der Kelle, der Zahntraufel, mit einem Rakel oder einer Schwabbelstange gearbeitet wird, ist dem Verarbeiter überlassen. Pflicht ist in jedem Fall die Entlüftung mit Stachelwalze oder Zahnrakel. Betreten wird die frisch aufgebrachte Spachtelfläche nur mit Stachelschuhen. Stimmen jetzt auch die Umgebungsbedingungen - Luftfeuchtigkeit und Temperatur sollten kontrolliert werden -, wird das Ergebnis ein schnell belegbarer, ebener Boden für nahezu jede Belagart sein.