So entstehen Ausblühungen am Mauerwerk
Im Baugewerbe ist Feuchtigkeit eine der häufigsten Ursachen für notwendige Sanierungen. Im Gegensatz zu älteren Gebäuden sind neuere Immobilien gut dagegen geschützt – zum Beispiel durch horizontale und vertikale Feuchtigkeitsbarrieren. Im Altbau fehlen diese häufig oder haben mit der Zeit ihre Funktionstüchtigkeit eingebüßt. Mit aus dem Boden aufsteigender Feuchtigkeit können im Laufe der Zeit im Wasser gelöste Salze aus der Mauerwerksstruktur dringen. Während das Wasser an der Oberfläche verdunstet, bleiben die auskristallisierten Salze oft als weiße Flecken oder Flaum (umgangssprachlich „Salpeter“) zurück.
Anders als Schimmel oder Hausschwamm sind diese Ausblühungen am Mauerwerk für den Menschen nicht gefährlich. Die verursachende Feuchtigkeit führt jedoch zu wesentlich schlechteren Dämmeigenschaften und Schäden an Mauerwerk oder Putz. Um die unschönen Flecken zu beseitigen und das Bauwerk nachhaltig vor Feuchteschäden zu schützen, ist eine Mauerwerkssanierung erforderlich.
Gründe für gelöste Salze in den Hauswänden
Kommt es zu Ausblühungen am Mauerwerk, kann das verschiedene Ursachen haben. Hierzu gehören salzbelastete Untergründe, Erdreich oder Gewässer, Streusalze oder Fungizide und ebenso Ausscheidungen der Tiere, wenn die betroffenen Gebäude oder Räume beispielsweise ehemals als Stallungen genutzt wurden und jetzt ein neues Nutzungskonzept erhalten sollen. Grund dafür sind hier stickstoffhaltige Ausscheidungen, die in Verbindung mit Feuchtigkeit Calciumnitrat (Salpetersalz) entstehen lassen. Das Gleiche bewirken auch Misthaufen und Güllegruben im oder am Gebäude.
Diese Sanierungslösungen helfen nachhaltig gegen Ausblühungen
Vor der Sanierung von mit Salzausblühungen geschädigten Massivwänden oder Mauerwerk ist es wichtig, Feuchteprobleme durch drückendes oder aufsteigendes Wasser auszuschließen oder zu beseitigen. Ist das erfolgt, können verschiedenste Verfahren zum Einsatz kommen.
Einfach, günstig und zuverlässig wirken spezielle Sanierputze oder Entsalzungssysteme gegen Ausblühungen am Mauerwerk. Diese „ziehen“ die Salze mit der Feuchtigkeit aus der Wand. Sie bewirken, dass die Feuchtigkeit an der Oberfläche wegtrocknet, während sich die Salze in den Poren einlagern. Bei einem Sanierputz kristallisieren die Salze also in der Putzschicht aus, die Ausblühungen auf der Oberfläche verschwinden. Das funktioniert jedoch oft nicht für immer. Ist diese Putzschicht einmal gesättigt (in Abhängigkeit der vorhandenen Salz- und Feuchtigkeitskonzentration im Bauteil), muss der Sanierputz gegebenenfalls entfernt und erneuert werden.
Eine andere Möglichkeit sind spezielle Entsalzungsplatten zur Sanierung von salzbelastetem Mauerwerk. Diese haben ein größeres Porenvolumen und nehmen mehr Feuchtigkeit sowie gelöste Salze auf, die Feuchtigkeit verdunstet an der Oberfläche dieser speziellen Mineraldämmplatten. Der Prozess läuft ohne nachhaltige Schäden ab und führt auch nach Jahren nicht zum Absprengen des Systems. Positive Nebeneffekte eines solchen kapillaren Entsalzungssystems: Eine Trockenlegung ist bei Ausblühungen am Mauerwerk nicht mehr zwingend nötig. Die raumseitigen Wandoberflächen bleiben trocken und intakt. Zudem haben Entsalzungsplatten eine dämmende Wirkung, die ein wohngesundes und behagliches Raumklima schafft.
Hier gibt's Tipps für die Sanierung eines feuchten, mit Ausblühungen belasteten Mauerwerks
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