Das zweite Jahr der Energiekrise - es war ein teures Jahr für alle! Niemals war der Strompreis für private Haushalte höher als 2023 und die Aussichten für 2024 stehen nicht gerade auf Entlastung. Das Thema führt deshalb auch das Sorgenbarometer vieler Haushalte an: Rund zwei Drittel der Deutschen machen sich aktuell wegen steigender Energiepreise Sorgen. Die hohen Preise für Energie schlagen sich auch indirekt nieder. Sie tragen unter anderem zu den Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Bauprodukten bei.
Aber es gibt auch Hoffnung: Erneuerbare Energien lieferten 2023 erstmals mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms, besonders hoch war der Anteil erneuerbaren Stroms im Mai, Juli, Oktober und November. Der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien hat damit die schlimmsten Kostensteigerungen verhindert, doch bis stabile Preise Normalität werden, ist noch einiges zu tun beim Ausstieg aus fossilen Energien. Denn aktuell sind die Strompreise noch an die Preise für fossile Brennstoffe (vor allem Gas) gekoppelt, so dass sich jeder Preisanstieg bei fossilen Brennstoffen auf die Strompreise auswirkt. Darüber hinaus verlangen Netzausbau, Energiespeicherung und Flexibilisierung schnelle und nachhaltige politische Entscheidungen.
Die (Medien)Schlacht um das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Krisen-Erschöpfung, Wut und Frust entladen sich ab März 2023 in einer großen Medien- und Informationsschlacht rund um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) - umgangssprachlich nur noch Heizungsgesetz genannt. Befeuert von verdrehten Fakten, kursierenden Horror-Kostenrechnungen und einem emotionalisierten Abschied von Gas- und Ölheizungen kommt es zu einem regelrechten Feldzug gegen die Wärmepumpe. Gleichzeitig verzögern handwerkliche Fehler im parlamentarischen Prozess die Verabschiedung der Gesetzesnovelle. Erst Ende September sind alle parlamentarischen Hürden genommen, das GEG 2024 tritt am 1. Januar 2024 in Kraft.
Zuvor kommt es noch zu einem beispiellosen Run auf Gasheizungen und zu monatelangen Lieferfristen. Diese können Eigentümer künftig noch teuer zu stehen kommen, denn wird die neue Gasheizung erst 2024 eingebaut, muss sie ab 2029 schrittweise mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Das gleiche mediale Schicksal wie das GEG erleidet die geplante EU-Gebäuderichtlinie - von Zwangssanierung bis Zwangsenteignung reichen die Schreckensszenarien, die an die Wand gemalt werden. Viele Altbau-Eigentümer sind verunsichert und überfordert. Anfang Dezember hat sich das EU-Parlament nun auf einen Kompromiss verständigt, mit maximalen Freiheiten für die Mitgliedsländer. Der Kampf gegen den (zu) hohen Energieverbrauch im Gebäudebereich und die damit verbundene hohe Kostenbelastung für Eigentümer und Mieter gleichermaßen kommt damit kaum voran.
Der Kampf ums Geld: BEG-Förderung
Genauso zäh wie die Verabschiedung der GEG-Novelle verliefen die Diskussionen um die BEG-Förderung ab 2024, die die neuen gesetzlichen Anforderungen flankieren soll. Während die grobe Förderstruktur schon Mitte April veröffentlicht wird, lassen die Details der geplanten Förderung bis Herbst 2023 auf sich warten. Trauriger Tiefpunkt ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum zweiten Nachtragshaushaltsgesetz Mitte November - seitdem klafft ein riesiges Finanzloch im Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem die Mittel für viele Förderprogramme kommen. Die Folge: Förder- und Antragsstopps bei BAFA und KfW, ausgeschöpfte Fördermittel und zurückgenommene Versprechen bei der Förderung 2024 - einmal mehr zieht ausgerecht das Thema Energieeffizienz den Kürzeren. Immerhin liegt zum Jahresende eine aktualisierte Förderrichtlinie für BEG EM vor.
Bilanz eines schwierigen Jahres und zermürbender Diskussionen: Viele Haushalte machen sich große Sorgen um die Strom- und Gaspreise. Gleichzeitig sind die Sanierungszahlen und Absatzzahlen für Wärmepumpen eingebrochen.
Sorgen- aber auch hoffnungsvoller Blick auf 2024
2023 war eine große Herausforderung - für Eigentümer, Energieberater und die Sanierungsbranche gleichermaßen. Auch die Vorzeichen für 2024 sehen nicht nach dem großen Befreiungsschlag für die gedämpfte Stimmung aus. Die Krise im Nahen Osten lässt weitere Preissteigerungen bei Energie und vielen Materialien sowie Probleme in den Lieferketten befürchten.
Hoffnung macht indes der schnelle Ausbau der Erneuerbaren, vor allem auf den privaten Dächern. Zusammen mit einfachen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz haben Eigentümer die Höhe ihrer Strom- und Heizkosten größtenteils selbst in der Hand und müssen nicht ohnmächtig auf politische Entscheidungen warten. Denn diese sind aktuell nicht gerade vertrauensfördernd, dabei bräuchte es genau das dringend: Verlässlichkeit und Zuversicht, dass die Energiewende gelingen kann. Und eine ehrliche Kommunikation auf dem Weg dahin, damit private Eigentümer zukunftsweisende Entscheidungen treffen können und nicht in die nächste Kostenfalle tappen.
Und was hat Sie 2023 interessiert? Diese 10 Artikel wurden in diesem Jahr am häufigsten gelesen:
Was kostet eine Sanierung? Hier können Sie kostenfrei und unverbindlich Vergleichsangebote einholen.
Das ist nachträglich leider nicht mehr möglich. Bei der BAFA konnten Sie Anpassungen der Förderung nur innerhalb der Widerspruchsfrist (4 ...
Antwort lesen »Um die Umlage zurückfordern zu können, muss die Wärmepumpe über einen eigenen Zähler mit dem Stromnetz verbunden sein. Integrierte, nicht ...
Antwort lesen »Grundsätzlich muss die Rechnung beglichen sein, bevor Sie die BnD erhalten und den Verwendungsnachweis einreichen können. Eine Ausnahme ...
Antwort lesen »Sind die Bohlen auf dem Dachboden dicht verlegt, könnte tatsächlich Feuchte von unten daran kondensieren. Das passiert, wenn feuchtwarme ...
Antwort lesen »Wichtig ist, dass eine Doppelförderung ausgeschlossen ist. Können Sie das sicherstellen, weil Sie die Förderung beispielsweise für ...
Antwort lesen »Ja, auch für den Austausch einer bestehenden Wärmepumpe bekommen Sie die Heizungsförderung. Wichtig ist, dass die neue Anlage die ...
Antwort lesen »In diesem Fall können Sie die Förderung für die Wärmepumpe als Eigentümerin allein stellen. Wie das richtig funktioniert, erklären wir im ...
Antwort lesen »Die Höchstgrenze förderbarer Kosten gilt immer pro Gebäude. In diesem Fall darf Ihre Tochter für das geschenkte Haus, in dem Sie mit ...
Antwort lesen »Die Vorgabe mit der maximal möglichen Schichtdicke gilt nur bei einer Einblas-/Kerndämmung. Bringen Sie auch eine Außendämmung an, ist ...
Antwort lesen »Sie können das Material separat allein kaufen und den Fachhandwerker unabhängig davon beauftragen, um die Förderung der Dachdämmung zu ...
Antwort lesen »In diesem Fall empfehlen wir den Kontakt zu Ihrem Schornsteinfeger. Denn dieser muss den Ofen abnehmen, auch wenn er in der Baugenehmigung ...
Antwort lesen »Wenn die Heizung nicht von der Austauschpflicht nach § 72 GEG betroffen ist und die Emissionswerte den aktuellen Vorgaben entsprechen, ...
Antwort lesen »Aktuell können Sie in diesem Bereich leider keine Zuschüsse beantragen. Ohne Pflegegrad bekommen Sie bei Bedarf aber einen günstigen ...
Antwort lesen »§ 47 GEG bezieht sich auf die Dämmung der obersten Geschossdecke und lässt die Dachdämmung als Alternative zu. Nach § 3 GEG handelt es sich ...
Antwort lesen »Geht es um die Heizungsförderung, können Sie im Zweifamilienhaus Fördermittel für zwei Wohneinheiten beantragen. Das gilt allerdings nur ...
Antwort lesen »Ohne die Anlage im Detail zu kennen, ist eine Aussage aus der Ferne hier leider nicht möglich. Wurde die Gasheizung fachgerecht ausgelegt, ...
Antwort lesen »Eine Förderung für die Solaranlage bekommen Sie über die KfW-Heizungsförderung. Hier ist ein Zuschuss in Höhe von 30 Prozent möglich. ...
Antwort lesen »Bei der geplanten Zwischensparrendämmung kann feuchtwarme Luft in die Dämmebene eintreten, die dann innenseitig an der äußeren Lage Holz ...
Antwort lesen »Möchten Sie die KfW-Produkte 458 (Zuschuss Heizungsförderung) und 358 (Ergänzungskredit) kombinieren, ergeben sich die förderbaren Kosten ...
Antwort lesen »Möchten Sie Fördermittel für die neue Heizungspumpe beantragen, kommt das Förderprogramm Heizungsoptimierung des BAFA infrage. Dabei gelten ...
Antwort lesen »Um die Sperrfrist kommen Sie leider nicht herum, wenn Sie eine Förderung für die identische Maßnahme erneut beantragen möchten. Das ist der ...
Antwort lesen »Auch in diesem Fall können Sie Fördermittel für die Wärmepumpe beantragen. Das Budget förderbarer Kosten steht Ihnen erneut voll zur ...
Antwort lesen »Wenn Sie den Klimageschwindigkeitsbonus zur Förderung der Wärmepumpe beantragt und zugesagt bekommen haben (Voraussetzung: Zentrale ...
Antwort lesen »Hier ist im Einzelfall zu entscheiden, wie richtig zu verfahren ist. Faktoren sind dabei: • die selbständige Nutzbarkeit der Gebäude• ein ...
Antwort lesen »Beantragen Sie Fördermittel für eine identische Maßnahme, gilt eine Sperrfrist von 6 Monaten. Bei Anlagen zur Wärmeerzeugung gelten ...
Antwort lesen »Fördermittel für die Dachsanierung bekommen Sie immer dann, wenn Sie das Dach dämmen. Erreichen Sie dabei einen U-Wert von 0,14 W/m²K, ...
Antwort lesen »Möglich ist die Maßname. Sie sollten allerdings ein Lüftungskonzept nach DIN 1948 Teil 6 erstellen lassen (Vorschrift bei Austausch von ...
Antwort lesen »Für die Förderung der Wärmepumpe benötigen Sie keinen Energieberater. Der Fachhandwerker kann die benötigte BzA-ID zur Antragstellung ...
Antwort lesen »Erfüllt das Dach bereits die energiesparrechtlichen Vorschriften vom 01. Januar 1984, müssen Sie nach Anlage 7 GEG keine zusätzliche ...
Antwort lesen »Hier gelten in der Regel ähnliche Vorgaben, wie bei der BEG-Förderung der neuen Fenster. Demnach sind Fliegengitter förderbar, wenn Sie ...
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