In Mehrfamilienhäusern ist die Wohnungstür der Angriffspunkt für Einbrecher. Bei fast der Hälfte der Wohnungseinbrüche versuchen die Eindringlinge, die Tür aufzuhebeln oder sie attackieren das Türschloss. Schaffen sie es nach maximal fünf Minuten nicht in die Wohnung, geben sie meistens auf. Je länger ein Türschloss also dem Einbruchversuch standhält, desto besser.
Stiftung Warentest hat zwölf Profilzylinder für Preise zwischen 14 und 92 Euro unter die Lupe genommen, fünf bieten einen Bohr- und Ziehschutz, sieben nur einen Bohrschutz. Sechs Modelle wehrten sich erfolgreich gegen die Einbruchversuche, für die nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Die schlechteren waren hingegen schnell zerstört und dann einfach zu öffnen. Vier Schließzylinder schützten im Test nur mangelhaft vor Einbruchversuchen.
Experten empfehlen Türschloss mit Bohr- und Ziehschutz
Die Tester empfehlen Türschlösser mit Bohr- und Ziehschutz. Deren Schließzylinder lassen sich nicht aufbohren und auch nicht mit Hilfe einer eingedrehten Schraube herausziehen. Zwei Produkte von Dom und von Kaba für 77 bzw. 92 Euro überzeugten im Test. Wer sich für einen Zylinder entscheidet, der nur Bohrschutz bietet, sollte den Ziehschutz über einen damit ausgestatteten Türschild nachrüsten.
Zuverlässige Türschlösser beim Kauf nur schwer erkennbar
Das Problem beim Kauf: Zuverlässige und wenig widerstandsfähige Zylinder lassen sich im Handel kaum unterscheiden, so dass es für Laien schwierig ist, den richtigen Schließzylinder zu finden. Denn die Anbieter geben Eigenschaften wie Bohr- und Ziehschutz nicht immer auf dem Produkt an. Oft verbergen sie sich auch hinter unterschiedlichen Kürzeln und Kennzeichnungssystemen. Neben einem soliden Schließzylinder hilft auch ein Querriegelschloss an der Tür gegen Einbruch. Diese sind mit Preisen ab 240 Euro deutlich teurer in der Anschaffung als einbruchsichere Schließzylinder.
Auch Alarmanlagen schneiden nicht gut ab
417 Euro bis 1244 Euro kostet eine Do-it-yourself-Alarmanlage für ein Einfamilienhaus – samt zwei Bewegungsmeldern, sechs Öffnungssensoren, einer Kamera und einer Außensirene. Abgesehen von der guten Handhabung gab es im Test wenig Anlass für Lob. So alarmiert eine Anlage zwar sehr zuverlässig, falls der Täter mit dem Brecheisen attackiert, aber vor Hackerangriffen ist sie mangelhaft geschützt. Andere warnen beim Scharfschalten nicht, wenn Terrassentür oder Fenster offen stehen. Typische Einbruchversuche erkennen alle Anlagen zuverlässig und melden sie an die irgendwo im Haus angebrachte Zentrale weiter, die dann automatisch zum Beispiel die Sirene aufheulen lässt oder die Bewohner auf dem Handy verständigt.
Die einzig akzeptable Alarmanlage im Test ist eine Funk-Anlage, die für das Modellhaus der Stiftung Warentest 886 Euro kostet und befriedigend abschneidet. Ihre Zentrale ist zwar unzureichend vor Sabotage geschützt, weil sich Akkus oder Batterien ohne Probleme von Einbrechern entfernen lassen. Mit der richtigen Anbringung lässt sich das Risiko aber verringern.
Der ausführliche Test erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und ist bereits unter www.test.de/alarmanlagen beziehungsweise www.test.de/tuerschloss abrufbar.
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