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23.10.2024

Energetische Sanierung: Qualität des Eigenheims oft überschätzt

Viele Eigentümer kennen den Zustand des Gebäudes nicht

Was hindert Eigentümer an einer Sanierung? Eine neue Studie zeigt: Hinderungsgrund sind oft massive Wissenslücken! Unwissen über den energetischen Zustand des eigenen Hauses und Verunsicherung durch politische Debatten halten viele Hausbesitzer von Sanierungsmaßnahmen ab. Wichtige Ansprechpartner und Informationsquelle sind nach wie vor Handwerker.

Sanierung Dach und Fassade eines Altbaus
Da sind wohl viele Emotionen im Spiel: Viele Eigentümer überschätzen die Qualität ihres EigenheimsFoto: energie-fachberater.de

Eine aktuelle Umfrage der "Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND)" unter mehr als 2.000 selbstnutzenden Eigentümern von Ein- und Zweifamilienhäusern zeigt, dass Unwissen über den energetischen Zustand des eigenen Hauses und Verunsicherung durch politische Debatten viele Hausbesitzer von Sanierungsmaßnahmen abhalten. Dabei wirkt vor allem die unsachliche Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) nach: Denn die Sanierungsrate ist laut Studie nicht nur auf Grund der gestiegenen Zinsen und Baukosten auf ein historisches Tief gefallen, sondern auch weil Eigentümer mit der Förderung unzufrieden und von der kontroversen politischen Debatte um das Gebäudeenergiegesetz verunsichert sind.

Die befragten Eigentümer wünschen sich von der Politik stabile Bedingungen und eine bessere Orientierung. Die Vorteile einer Sanierung müssen auch von der Bundesregierung klar kommuniziert werden: Eine energetische Sanierung führt zu einem zukunftssicheren Gebäude, auch wenn die Energiekosten oder der CO2-Preis steigen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Sanierungsstudie

1. Qualität eigener Gebäude wird deutlich überschätzt
Da sind wohl auch viele Emotionen im Spiel: Zwar können inzwischen mehr Eigenheimbesitzer eine Aussage über den Energiestandard ihres Hauses treffen, dennoch ist der Anteil derjenigen, die ihr Haus in die schlechteren Effizienzklassen E bis H einordnen, mit 13 Prozent deutlich zu gering. Tatsächlich liegt der Anteil laut Wirtschaftsministerium bei 68 Prozent. Passend zu dieser Fehleinschätzung geben rund 80 Prozent derjenigen, die in den vergangenen Jahren nicht saniert haben und dies auch nicht vorhaben, an, dass ihre Häuser in einem guten Zustand seien und (eher) nicht saniert werden müssten.

2. Eigentümer planen weniger Sanierungen
Verglichen mit 2022 planen weniger Eigentümer verbindlich eine Sanierungsmaßnahme: Lediglich 12 Prozent der Befragten, die derzeit oder in den vergangenen Jahren nicht saniert haben, wollen konkret in den nächsten 12 Monaten energetisch modernisieren, verglichen mit 18 Prozent vor zwei Jahren. Hauptgründe hierfür sind finanzielle Unsicherheiten, höhere Baukosten sowie die politischen Debatten um das Gebäudeenergiegesetz (GEG).

3. Förderung, Informationen und Beratung steigern die Sanierungsbereitschaft
Viele Befragte zeigen sich offen für Sanierungsmaßnahmen - unter der Voraussetzung, dass Förderung, Information und Beratung deutlich verbessert werden. 55 Prozent der befragten Eigenheimbesitzer empfinden die bestehenden staatlichen Förderprogramme als unattraktiv. Mehr als 70 Prozent der Nicht-Sanierer könnten sich eine Sanierung vorstellen, wenn die Fördermöglichkeiten verbessert würden. Handwerker bleiben dabei die wichtigste Informationsquelle (72 Prozent), während Energieberater (36 Prozent) und andere öffentliche Beratungsstellen (25 Prozent) noch in deutlich geringerem Maße genutzt werden. Zudem wünschen sich viele mehr Planungssicherheit und klare politische Rahmenbedingungen, um Sanierungsmaßnahmen anzugehen.

Das muss besser werden:

  • Förderung attraktiver gestalten: Staatliche Förderprogramme müssen attraktiver ausgestaltet und zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Eigenheimbesitzer zugeschnitten werden. Das gilt insbesondere für Haushalte mit geringen bis mittleren Einkommen und mit besonders sanierungsbedürftigen Gebäuden.
  • Bessere Beratung und Unterstützung: Integrierte Beratungsstellen, sogenannte One-Stop-Shops, sollten Hausbesitzer durch den gesamten Sanierungsprozess begleiten, um die Hürden der Umsetzung zu reduzieren. Zu deren Einrichtung sind die EU-Mitgliedstaaten auch im Rahmen der kürzlich novellierten Gebäuderichtlinie aufgefordert.
  • Planungssicherheit schaffen: Die Unsicherheiten, die durch die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) entstanden sind, müssen durch klare und langfristige politische Rahmenbedingungen beseitigt werden.

Was kostet eine Sanierung? Hier können Sie kostenfrei und unverbindlich Vergleichsangebote einholen.

 
 
 
Quelle: Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) / Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG)
 
 

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