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04.02.2014
 

Fassadendämmung im Faktencheck

Medienhetze gegen Fassadendämmung entbehrt jeder Grundlage

Positive Berichterstattung über die Fassadendämmung ist spärlich gesät. Stattdessen bestimmt Panikmache den medialen Ton, so auch Anfang Januar in einem Beitrag des Politikmagazins MONITOR von ARD/WDR und in vielen Beiträgen 2013. Von Brandbeschleuniger bis Lobbyismus lauten die Vorwürfe. Dabei sieht die Sachlage zur Fassadendämmung ganz anders aus. Hier die häufigsten Kritikpunkte im Faktencheck.

Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystem
Ein energieeffizienter Gebäudebestand spielt für die Energiewende eine zentrale Rolle. Ohne die Fassadendämmung von Altbauten sind die nationalen Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Private Hausbesitzer profitieren von geringeren Heizkosten, mehr Wohnkomfort und einen höheren ImmobilienwertFoto: KfW-Bildarchiv / Fotograf: Thomas Klewar

"Brandgefährliche Fassadendämmung: Das falsche Spiel der Lobbyisten", so lautete der Titel der MONITOR-Sendung vom 9. Januar 2014, der zeigt: Um ausgewogene Berichterstattung geht es hier nicht. Die Darstellung gestaltet sich gewohnt einseitig. Hier unser Faktencheck:

1. Ist eine Fassadendämmung wirtschaftlich?
Maßnahmen zur energetischen Sanierung lohnen sich vor allem dann, wenn ohnehin eine Modernisierung ansteht. Zu diesem Ergebnis kam auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) in ihrer Sanierungsstudie für Einfamilienhäuser (aus dem Jahr 2012). Danach ist es möglich, sanierungsbedürftige Einfamilienhäuser (Endenergiebedarf von 239 kWh pro qm Wohnfläche) kostenneutral zum Effizienzhaus 70 (5-Liter-Haus) zu sanieren. Mehrkosten, die dabei für energetische Sanierungsmaßnahmen anfallen, können über die Energieeinsparung refinanziert werden. Nicht außer Acht zu lassen sind zudem die mit der energetischen Sanierung einhergehende Wertsteigerung sowie der Komfortgewinn für die Bewohner.

2. Senkt eine Fassadendämmung den Energieverbrauch?
Dass eine Wärmedämmung den Energieverbrauch eines Hauses reduziert, steht außer Frage. Gerade durch eine Fassadendämmung lassen sich Wärmeverluste erheblich reduzieren. Denn über die großen Flächen der Außenwand geht am meisten Energie verloren. Eine Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent ist möglich. Wie hoch die Einsparung im Einzelfall ausfällt, hängt allerdings immer auch vom jeweiligen Haus ab. Deshalb ist eine individuelle Betrachtung unbedingt erforderlich. Auf dieser Grundlage kann im Anschluss ein Sanierungskonzept erstellt werden.

3. Erhöht die Fassadendämmung die Brandgefahr?
Bundesweit gibt es jährlich rund 200.000 Brände. Nur die wenigsten davon stehen im Zusammenhang mit einer EPS-Fassadendämmung. Das zeigt: Eine Fassadendämmung erhöht die Brandgefahr nicht. Wichtig ist, dass - wie bei jedem anderen Baustoff auch - auf einen fachgerechten Einbau geachtet wird. Bei einer korrekt ausgeführten Fassadendämmung haben Hausbesitzer, was den Brandschutz angeht, nichts zu befürchten. Beim Brandschutz gibt es in Deutschland sehr hohe Sicherheitsstandards. Alle eingesetzten Baumaterialien unterliegen einer Zulassungspflicht. Auch die zu Unrecht in Verruf geratenen Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) werden, bevor sie in Deutschland auf den Markt kommen, von unabhängigen Instituten geprüft und zugelassen. Sämtliche Brandvorschriften sind ständig auf dem Prüfstand, um mit der WDVS-Weiterentwicklung Schritt zu halten.

4. Ist die Fassadendämmung von Altbauten wichtig für das Gelingen der Energiewende?
Der deutsche Altbaubestand ist ein wichtiger Faktor, wenn die Energiewende gelingen soll. Rund 18 Millionen Wohngebäude stammen noch aus Zeiten vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1979. Das sind ganze 70 Prozent. Die wenigsten davon sind nach heutigem Maßstab ausreichend gedämmt: Immerhin 62 Prozent verfügen über eine Dachdämmung oder Dachbodendämmung. Doch bei nur 28 Prozent sind die Außenwände und bei 20 Prozent die Kellerdecken gedämmt. Daraus ergibt sich ein großes Energieeinsparpotenzial durch die energieeffiziente Sanierung. Bei sanierungsbedürftigen Häusern lässt sich der Energieverbrauch durch Dämmung, moderne Wärmeschutzfenster und neue Heizungstechnik um bis zu drei Viertel senken. Nur so sind die nationalen Klimaschutzziele erreichbar. Es besteht also dringender Handlungsbedarf.

 
 
 
 
Quelle: Deutsche Energie-Agentur (dena) / Energie-Fachberater.de
 
 

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