Ein ziemliches Programm für eine Sanierung also! Doch die Steigerung des persönlichen Wohnbefindens ist Hausbesitzern wichtig und oft ein Renovierungsgrund. Wer sich ausreichend Zeit bei der Planung lässt, kann dann auch viele Fliegen mit einer Klappe schlagen - und wird mit einem gesunden Wohnklima im sanierten Haus belohnt.
Bestandsaufnahme in Sachen Schadstoffe und Einschränkungen beim Wohnkomfort
Wer weiß, wo sein Wohnkomfort im Eigenheim am ehesten eingeschränkt ist, kann auch zielgenau mit einer Sanierung dagegen vorgehen: Zieht es in der Nähe der Fenster? Ist der Boden fußkalt? Lässt sich das Bad schwer lüften? Gibt es sogar Schimmel, der die Nutzung der Räume einschränkt? Oder kann die Raumtemperatur nur schwer den eigenen Bedürfnissen angepasst werden? Diese Punkte sollten dann aber auch unbedingt dem Energieberater oder den entsprechenden Handwerkern mitgeteilt werden, damit sie in der Sanierungsplanung Berücksichtigung finden und nicht "nur" nach der größten Energieeinsparmöglichkeit gefahndet wird.
Ebenso gehört zu Vorbereitung eine Bestandsaufnahme in Sachen Schadstoffe: In der Regel sind zwar Nachkriegsbauten bis ungefähr 1960 unproblematisch, aber sie wurden im Laufe der vergangenen 50 bis 60 Jahre saniert – manchmal mit Baustoffen, die inzwischen wieder verboten sind. Und auch Häuser jüngerer Baujahre haben nicht gerade eine weiße Weste, was Schadstoffe angeht. Zu den problematischen Materialien gehören Holzschutzmittel, Dämmstoffe, formaldehydhaltige Spanplatten, Asbestverkleidungen, Weichmacher und Dichtungsmittel. Und weil die Hausbesitzer oft gar nicht wissen, in welchen Bauteilen sich die gesundheitsbedenklichen Baustoffe verbergen, sollte dafür ein Experte zu Rate gezogen werden. Dann können Probleme mit Schadstoffen im Zuge der Sanierung gleich mit behoben werden.
Sanierung mit schadstoffarmen Baustoffen
Den Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe im Haus können Hausbesitzer vorbeugen, wenn sie bei der Auswahl der Baumaterialien, Innenausbauten und Einrichtungen auf ausdrücklich als schadstoffarm gekennzeichnete Produkte achten. Für fast alle schadstoffbelasteten Produkte gibt es Alternativen, die nicht einmal viel teurer sein müssen. Auch der richtige Einbau der Dämmstoffe ist wichtig, so dass durch eine dauerhaft luftdichte Trennung keine faserhaltigen Stäube in die Wohnung gelangen können. Bei der Auswahl der Baustoffe und Materialien helfen zum Beispiel das strenge natureplus-Siegel, das eco-INSTITUT-Label und das TÜV-Logo schadstoffgeprüft, erste Anhaltspunkte liefert das Umweltzeichen "Blauer Engel". Und auch das Sentinel-Haus-Institut prüft Bauprodukte auf gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Bei luftdichter Bauweise auf richtiges Lüften achten
Die Altlasten vergangener Jahrzehnte sind heftige Krankmacher. Aber auch neue Bauprodukte machen Experten Sorgen. Aus ihnen strömen zum Beispiel Formaldehyd, Lösemittel und unangenehm riechende Substanzen in den Innenraum. Da Häuser zur Energieeinsparung immer luftdichter saniert werden, bleibt die Wärme im Haus, die Schadstoffe aber auch. So sind in einem Einfamilienhaus sind rund 500 Bauprodukte verarbeitet, die auch miteinander reagieren können. Deshalb heißt es nach der Sanierung: Unbedingt richtig lüften! Denn auch durch das Verhalten im Alltag lassen sich Schadstoffgefahren reduzieren - für ein gutes und gesundes Wohnklima im Haus.
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