Richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik – das sind die beiden Punkte, an denen Hausbesitzer es in der Hand haben! Denn ein Großteil aller Einbrüche bleibt im Versuchsstadium stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Maßnahmen. Die aktuellen Zahlen sind also kein Grund, sich zurückzulehnen, sondern im Gegenteil aktiv zu werden und den Einbruchschutz zu verbessern.
Nicht nur an materielle Schäden, sondern auch an psychische Belastung denken
Insgesamt wurden im Jahr 2016 151.265 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst, 2015 waren es 167.136. Die Zahlen bewegen sich leider auf hohem Niveau. Gleichzeitig stieg die Zahl der Einbruchsversuche, also die Anzahl der gescheiterten Einbrüche, weiter an. Dennoch sind viele Menschen in Deutschland nachlässig, wenn es um den Schutz vor Einbrüchen geht: „Bei mir wird schon nicht eingebrochen, da ist ja nichts zu holen“ ist oft zu hören. Doch was viele nicht bedenken: Ein Einbruch kann das eigene Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen - nicht nur der materielle Schaden, sondern häufig auch dauerhafte psychische Belastungen sind die Folgen für die Opfer! Denn die Täter dringen in die Privatsphäre ein, wühlen in den persönlichsten Sachen und stehlen auch Gegenstände, an denen Lebenserinnerungen hängen. Das kann starke Angstgefühle auslösen.
Der größte Irrtum: Es wird nur im Schutz der Dunkelheit eingebrochen
Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgen meistens über die Fenstertüren und Fenster, weniger häufig über Haustüren und Keller. Bei Mehrfamilienhäusern hingegen wählen Einbrecher ihren Weg meistens über die Wohnungseingangstür; doch auch hier verschaffen sie sich über leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren Zutritt.
Richtiges Verhalten: Die wichtigsten Sicherheitstipps der Polizei
Richtige Sicherungstechnik: Nachrüstung bedeutet keinen großen Umbau
Es kommt aber nicht nur allein auf das richtige sicherheitsbewusste Verhalten an. Auch einfache bauliche und technische Maßnahmen können das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren. Werden Haustür und Fenster im Rahmen einer Sanierung ohnehin erneuert, bieten geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Türen und Fenster nach DIN EN 1627ff. ab der Widerstandsklasse (RC) 2 einen guten Einbruchschutz. Hier ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt gibt. Wichtig für den Einbruchschutz ist auch der richtige Einbau.
Wer keine Sanierung plant, kann Fenster und Türen auch nachrüsteten. Die Polizei empfiehlt den Einbau von Nachrüstsystemen gem. DIN 18104 Teil 1 und 2. Voraussetzung ist, dass es sich um eine widerstandsfähige Grundkonstruktion handelt. Wichtig: Die Nachrüstung für Türblätter, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge, Schließbleche und auch Zusatzsicherungen müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Nebeneingangstüren können wirkungsvoll auch mit massiven Schubriegeln, starken Vorlegestangen aus Holz oder Profilstahl im oberen und unteren Türdrittel oder mit einem Querriegelschloss nachgerüstet werden. Eingebaute Sicherungen können aber nur bei fachgerechter Montage ihre volle Wirkung entfalten und den entsprechenden Einbruchschutz bieten.
Wer gerade saniert, sollte also auch an Einbruchschutz aus "einem Guss" denken. Hausbesitzer können dafür die staatliche Förderung der KfW nutzen, die attraktive Zuschüsse vergibt.
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