1. Wärmedämmung
Eine effektive Dämmung des Gebäudes ist besonders wichtig. Sie ist nicht nur für die kühleren Jahreszeiten sinnvoll, um Heizenergie zu sparen, sondern auch für den Sommer, denn sie hält die Wärme draußen und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Doch gerade ältere Gebäude sind häufig gar nicht gedämmt bzw. verfügen über eine schlechtere Dämmung als Neubauten. Je nachdem, was nachträglich gedämmt werden soll (Außenwand, Dach, oberste Geschossdecke, Kellerdecke), kann die Maßnahme mit hohen Kosten verbunden sein.
--> Neben den baulich-technischen Abwägungen sollten sich Eigentümer:innen vor der Beschlussfassung zunächst ausführlich über die Frage der Kostenverteilung informieren und die Mehrheitsverhältnisse in ihrer Eigentümergemeinschaft ausloten. Denn abhängig davon, mit welcher Mehrheit eine bauliche Veränderung beschlossen wird, gelten laut Wohnungseigentumsgesetz andere Regeln für die Kostenverteilung. Nur wenn eine doppelt qualifizierte Mehrheit der Eigentümer (mehr als zwei Drittel der Stimmen und mehr als die Hälfte der Miteigentumsanteile) zustimmt oder sich die bauliche Maßnahme amortisiert, müssen alle Wohnungseigentümer gemäß ihrer Miteigentumsanteile die Kosten tragen. Kommt nur eine einfache Mehrheit zustande, zahlen nur diejenigen, die für die Maßnahme gestimmt haben. Daher ist es bei kostenintensiven Maßnahmen wie einer Dach- oder Fassadendämmung sinnvoll, den Beschlussvorschlag so zu formulieren, dass der Beschluss nur dann zustande kommt, wenn sich auch die doppelt qualifizierte Mehrheit findet und damit die Kosten auf alle Eigentümer verteilt werden.
2. Sonnenschutz an der Außenseite von Fenstern & Balkon- und Terrassentüren
Fenster und Balkon- bzw. Terrassentüren spielen beim sommerlichen Wärmeschutz eine große Rolle, da die Glasscheiben die Sonnenstrahlen in Wärmestrahlen umwandeln, die die Wohnräume dann beheizen. Am wirkungsvollsten schützen deshalb außenliegende Rollläden oder Außenjalousien (Raffstores). Mit ihnen kommt die Wärme nicht so schnell ins Haus.
Eine kostengünstige Maßnahme sind dagegen Sonnenschutzfolien, die außen an die Fenster angeklebt werden. Jedoch können diese Folien die Räume verdunkeln - je nachdem wie stark sie getönt sind - und sollten deshalb im Herbst wieder entfernt werden. Außerdem sollten Wohnungseigentümer bei der Auswahl der Folie darauf achten, dass sie keinen Spiegeleffekt auslösen, der die Nachbarn stören könnte.
Bei großflächigen Fenstern bzw. Fensterfronten können spezielle Sonnenschutzgläser (mit reflektierender Beschichtung auf der Innenseite des Außenglases) sinnvoll sein; dabei kann die Höhe des Schutzfaktors gewählt werden. Wohnungseigentümer sollten sich allerdings zunächst gründlich von einem Fachbetrieb beraten lassen. Neben den höheren Kosten (im Vergleich zu normalem Glas) haben Sonnenschutzgläser nämlich den Nachteil, dass damit die „kostenlose“ Energie der Sonne in der kühlen Jahreszeit ungenutzt bleibt, also nicht zur Raumerwärmung beiträgt.
--> Wohnungseigentümer:innen dürfen "ihre" Fenster keinesfalls im Alleingang austauschen lassen, sondern müssen zuvor immer einen Beschluss der Eigentümerversammlung einholen. Das gilt auch für das Anbringen von Fensterläden, Außenjalousien und Außenrollläden. Denn die Außenfenster einer Wohnung gehören der WEG. Sie sind zwingend Gemeinschaftseigentum, auch wenn in der Teilungserklärung etwas anderes steht. Im Hinblick auf die Außenfolien gilt: Beeinträchtigen sie den Anblick der Fassade optisch, kann die WEG mit Recht fordern, sie wieder abzunehmen.
3. Innenliegender Sonnenschutz kann im Alleingang umgesetzt werden, ist aber weniger effektiv
Sind außenliegende Lösungen nicht möglich oder nicht gewünscht, kann auch ein innenliegender Sonnenschutz an Fenstern in Form von Plissees, Innenrollos oder Lamellenvorhängen Abhilfe schaffen. Allerdings sind diese weniger effektiv, da sie die Wärmestrahlen trotzdem in den Raum lassen.
--> Nur wenn für innenliegende Sonnenschutz-Lösungen Eingriffe in Fenster und Fensterrahmen nötig sind, z.B. in dem diese angebohrt werden müssen, müssen Wohnungseigentümer zunächst einen Beschlussantrag in die Eigentümerversammlung einbringen und die Erlaubnis der Miteigentümer einholen. In der Regel wird die Gemeinschaft dies genehmigen müssen, da durch die Maßnahme keine Beeinträchtigung der WEG zu erwarten ist. Können Plissees, Innenrollos oder Lamellenvorhänge hingegen angebracht werden, ohne dass Eingriffe ins Fenster nötig sind, dürfen Wohnungseigentümer:innen die Maßnahme im Alleingang umsetzen.
4. Markise für Balkon oder Terrasse
Für die Beschattung von Balkon oder Terrasse (insbesondere auf der Süd- und Westseite eines Gebäudes) eignen sich Markisen, die heute in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich sind und an die Fassade angebracht werden.
--> Wohnungseigentümer:innen, die sich eine Markise wünschen, müssen hierfür einen Beschlussantrag in die Eigentümerversammlung einbringen. Da die Fassade Gemeinschaftseigentum ist, muss die WEG mit einfacher Mehrheit darüber beschließen. In der Regel kann für die WEG nichts dagegen sprechen, zumal sie auch Auflagen zur Ausführung machen kann. Eigentümer, die nicht mit dem Beschluss einverstanden sind, können diesen innerhalb eines Monats vor Gericht anfechten. Eine Ablehnung durchzusetzen ist nach dem neuen Wohnungseigentumsgesetz jetzt allerdings schwieriger als nach der alten Rechtslage. Experten raten Wohnungseigentümern, nach solch einem Gestattungsbeschluss der WEG für ihre Baumaßnahme ggf. noch die einmonatige Anfechtungsfrist abzuwarten, bevor sie mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen – andernfalls besteht ein gewisses Risiko, dass die Markise wieder zurückgebaut werden muss.
5. Anbringen eines Klimagerätes
So genannte Split-Klimageräte werden fest installiert und bestehen aus zwei Teilen – ein Teil wird in einem Wohnraum angebracht, der andere Teil (der Kompressor) außen an der Fassade des Wohngebäudes. Wer sich solch ein Gerät anschaffen möchte, sollte sich vorher unbedingt über den Stromverbrauch informieren und die Stromkosten mit im Blick haben.
--> Da feste Klimageräte in der Regel an der Fassade montiert werden, gilt hier das Gleiche wie bei der Anbringung einer Markise: Es muss ein Beschlussantrag in die Eigentümerversammlung eingebracht werden und die WEG muss mit einfacher Mehrheit darüber beschließen. Statt ein festes Klimagerät installieren zu lassen, erscheint es häufig einfacher, ein mobiles Klimagerät (Achtung: Stromfresser!) oder einen Ventilator anzuschaffen. Diese sind allerdings längst nicht so effektiv und haben einen hohen Stromverbrauch. Einziger Vorteil: Für die Aufstellung mobiler Klimageräte muss die WEG nicht um Erlaubnis gefragt werden. --> Klimaanlage in Eigentumswohnung einbauen - was ist erlaubt?
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Antwort lesen »Hier ist die Effizienzklasse aus dem EU-Energielabel einzutragen. Diese finden Sie in den Produktunterlagen oder Werbeanzeigen zum ...
Antwort lesen »In diesem Fall muss Ihr Sohn die Förderung der Heizung beantragen. Denn diese gibt es seit 2024 nur noch für Eigentümer des Gebäudes. Er ...
Antwort lesen »Aktuell gibt es hier eine Frist von 10 Jahren. In der vorangegangen BAFA-Förderung waren es 7 Jahre. Sie müssen also keine Förderung ...
Antwort lesen »Geht es um die Förderung der Dachsanierung, benötigen Sie hier die Unterstützung von einem Energieberater aus Ihrer Region. Dieser erstellt ...
Antwort lesen »Nach Angaben des BMWK bezieht sich die Höchstgrenze förderfähiger Ausgaben für das Gebäude (Förderhöchstbetrag) auf die Anzahl der ...
Antwort lesen »Ohne das Gebäude und den Schaden zu kennen, ist eine Aussage aus der Ferne leider nicht möglich. Wir empfehlen daher, das Objekt von einem ...
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Antwort lesen »In Punkt 8.4.2 der aktuellen BEG-EM-Richtlinie heißt es dazu: "Ist eine energetische Sanierungsmaßnahme Bestandteil eines im Förderprogramm ...
Antwort lesen »Einmalig ist hier mit Kosten von rund 200 Euro zu rechnen. Fallen weitere Arbeiten an (neuer Zählerschrank etc.), können individuell auch ...
Antwort lesen »Die Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizkessel betrifft 30 Jahre alte Heizungen, die noch nicht auf Niedertemperatur- oder ...
Antwort lesen »Ja, das ist leider so. Sobald mehrere Wohneinheiten in einem Haus vorhanden sind, handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, und das Programm ...
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Antwort lesen »Seit 2024 bekommen Sie pauschal 150 bis 190 Euro pro Jahr von Ihrem Stromversorger erstattet, wenn es sich um eine steuerbare Wärmepumpe im ...
Antwort lesen »Nein. Eine Pflicht zur Dämmung besteht nur dann, wenn Sie auch Maßnahmen an mind. 10 Prozent der entsprechenden Bauteile ausführen. ...
Antwort lesen »Durch die Fassadendämmung von außen steigt die Temperatur in der Wand. Das hat zur Folge, dass eventuell eingedrungene Feuchtigkeit nicht ...
Antwort lesen »Grundsätzlich ist es möglich, eine PV-Anlage mit einer Nachtspeicherheizung zu verbinden. Sie können die Ladesteuerung dabei so umbauen ...
Antwort lesen »Geht es um ein Gebäude mit einer Wohneinheit, können Sie 30.000 Euro an Kosten bei der Förderung ansetzen. Für diese bekommen Sie 30 ...
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