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10.06.2025

Sonnenschutz vor Klimaanlage - Schutzmaßnahmen gegen Überhitzung

Auch private Eigentümer brauchen Hitzeschutzplan

Gebäude in Deutschland werden noch nicht ausreichend auf den voranschreitenden Klimawandel ausgerichtet – weder bei Sanierungen noch beim Neubau. Daher drohen sie im Sommer zunehmend zu überhitzen. Der Einsatz von Klimaanlagen ist naheliegend, würde jedoch zu einem massiven Anstieg des Energieverbrauchs führen. Wir zeigen wirksame Sonnenschutzmaßnahmen und geben Tipps, wie Sie den Energieverbrauch für Klimatisierung minimieren.

Giebel: Fenster mit Schiebeläden
Moderne Schiebeläden sind ein effizienter Sonnenschutz und schützen zuverlässig vor Überhitzung der WohnräumeFoto: energie-fachberater.de

Das Bundesgesundheitsministerium hat einen, viele Kommunen auch - die Rede ist vom "Hitzeschutzplan". Damit reagiert die Politik auf die durch den Klimawandel wahrscheinlicher werdenden Hitzeperioden mit dem Ziel, die Bevölkerung auf kommende intensivere, häufigere und längere Hitzeperioden besser vorzubereiten und insbesondere gefährdete Gruppen wie Kinder und Senioren vor den gesundheitlichen Risiken zu schützen.

Sinnvoll wäre ein Hitzeschutzplan aber auch für private Eigentümer, denn in Gebäuden, die einen schlechten sommerlichen Wärmeschutz haben, kann der Sommer zur gesundheitlichen Belastung werden. Denn bereits heute macht sich der Klimawandel deutlich bemerkbar: Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes DWD stieg in mittleren Klimaregionen das Thermometer zwischen 1961 und 1990 an im Schnitt 28 Tagen im Jahr über die 25-Grad-Marke. Bis 2007 waren es schon 40 Tage, in den kommenden Jahrzehnten werden es 58 bis 69 Tage werden. Auch die heißen Tage mit Temperaturen über 30 Grad werden deutlich zunehmen.

Viele Gebäude auf Hitzewellen nicht vorbereitet

"Auf diese Entwicklung ist unser Gebäudebestand nicht vorbereitet. Viele Gebäude werden im Sommer zunehmend überhitzen", warnt der Bauphysiker Dr. Stephan Schlitzberger vom Ingenieurbüro Hauser (IBH). Er hat schon 2023 in einer Studie simuliert, wie übliche Wohnräume auf die zukünftige Klimaerwärmung reagieren - und wie man eine Überhitzung wirkungsvoll auch ohne Klimatisierung verhindern kann. "Da die Norm-Vorgaben für den Sonnenschutz noch auf Klimadaten von 1988 bis 2007 basieren, sind selbst heutige Neubauten oft nicht einmal fit für die gegenwärtigen Sommer, erst recht nicht für die Sommer der Zukunft", erläutert der Studien-Autor. "In Deutschland wird in punkto Hitzeschutz für das Klima der Vergangenheit gebaut. Für Sanierungen gibt es gar keine gesetzlichen Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz."

Studienergebnisse: Beispiel Wohnzimmer
Ein typisches Wohn- und Esszimmer mit großer Fensterfront nach Süden erfüllte in der Vergangenheit mit einem bestmöglichen innenliegenden Sonnenschutz gerade noch die Anforderungen. Damit blieb der Raum – von einzelnen Temperaturspitzen im Juli und August abgesehen – verträglich temperiert. Durch den Klimawandel wird der gleiche Raum in Zukunft in den Sommermonaten regelmäßig die 30 °C-Marke überschreiten. 

Aber: Ein wirksamer außenliegender Sonnenschutz wie beispielsweise ein Rollladen oder eine Außenjalousie vermeiden diese Überhitzung nahezu vollständig. Besonders wirksam ist Sonnenschutz, wenn er automatisch aktiviert wird und so auch bei Abwesenheit nicht in Vergessenheit gerät. Ergänzend verbessert auch eine konsequente Lüftung in der Nacht die Innentemperatur. "Werden diese Möglichkeiten im Neubau und bei Sanierungen gut genutzt, funktionieren unsere Gebäude. Fenster- und Glasflächen können in den kühleren Monaten durch die Sonneneinstrahlung kostenfreie Wärme liefern, ohne im Sommer zu Überhitzung zu führen", erläutert Schlitzberger weiter.

Klimaanlage statt Sonnenschutz - hohe Energieverbräuche sind die Folge
Wird auf wirksamen Sonnenschutz verzichtet, dafür aber eine Klimaanlagen nachgerüstet, sind extrem hohe Energieverbräuche die Folge: "Soll das oben beschriebene Wohnzimmer ohne Sonnenschutz oder andere Maßnahmen auf 22 Grad gekühlt werden, wird dafür pro Jahr bis zu fünfmal so viel Nutzenergie wie für das Heizen im Winter gebraucht", führt Schlitzberger aus. Sonnenschutz kann auch in diesen Fällen den Energiebedarf laut der Studie mehr als halbieren. In den meisten Fällen kann er Klimaanlagen ohne Komforteinbußen sogar überflüssig machen.

--> Fazit: In der Praxis sollten sonnenbeschienene Glas- und Fensterflächen mit Sonnenschutz ausgestattet werden! Möglichkeiten gibt es von Sonnenschutzgläsern über innen- und außenliegende Sonnenschutzprodukte bis hin zum vollautomatisch gesteuerten außenliegenden Sonnenschutz.

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Quelle: Repräsentanz Transparente Gebäudehülle / energie-fachberater.de
 
 

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