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20.08.2019

Holzschädlinge: Pilze und Insekten gefährden Standsicherheit

Holzschutz, Pflege und Kontrolle von Holzkonstruktionen wichtig

Holz ist ein Naturbaustoff und damit auch attraktiv für natürliche Bewohner wie Pilze und Insekten. Vor allem feuchte, ungepflegte Altbauten werden gern von diesen Schädlingen heimgesucht. Im schlimmsten Fall zersetzen die Schädlinge das Holz und reduzieren damit die Standsicherheit des Hauses. Hausbesitzer sollten deshalb Holzkonstruktionen regelmäßig pflegen und kontrollieren. Ein Überblick zu den Holzschädlingen.

Balkenkopf geschädigt durch echten Hausschwamm
Vom Echten Hausschwamm zerstörter Balkenkopf. Das befallene Holz zersetzt sich würfelartig. Es verliert seine Festigkeit und trägt nicht mehrFoto: Verband privater Bauherren (VPB)
Vom Hausbockkäfer zerstörte Dielen
Hausbockkäfer auf zerstörten Dielen. Die Schädlinge befallen ausschließlich Nadelhölzer - Kiefer, Tanne, Fichte oder LärcheFoto: Verband privater Bauherren (VPB)

Um holzzerstörende Schädlinge zu entdecken, braucht es ein geschultes Auge: Kleine Pilzgeflechte, feine Bohrlöcher in den Balken oder frisches Holzmehl offenbaren den Befall. Am Schadensbild lässt sich auch erkennen, welcher Holzschädling sich am Bau eingenistet hat und ob, wie und mit welchem Aufwand er beseitigt werden kann.

Zu den typischen Pilzen, die verbautes Holz befallen, gehören der so genannte Echte Hausschwamm, der Braune Kellerschwamm, der Weiße Porenschwamm und die selteneren, so genannten Blättlinge. Alle Pilze fühlen sich, ähnlich wie der Mensch, bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius wohl. Entscheidend für den Befall ist allerdings eine relativ hohe Holzfeuchte. Diese hängt von der Luftfeuchtigkeit ab: Ist die Luft in einem Raum lange feucht, dann wird auch das Holz dort feucht.

Echter Hausschwamm
Besonders gefährlich ist der Echte Hausschwamm. Der Pilz entwickelt sich unter günstigen Bedingungen recht schnell und richtet in kürzester Zeit erhebliche Schäden an. Die Sporen des Echten Hausschwammes siedeln sich auf dem Holz an, wo er die Nährstoffgrundlage für seine Weiterentwicklung über die Myzelien bis hin zum Fruchtkörper findet. Die Myzelstränge wachsen auch auf anderen porösen Baustoffen wie Mauerwerk, Faserplatten, Schilfdämmstoffen, Papier, Textilien und anderen zellulosehaltigen Materialien. Dabei transportieren sie Feuchtigkeit. Wenn sie wieder auf Holz treffen, sind sie in der Lage, das Holz mit ihrer Eigenfeuchte zu befeuchten, um es dann wieder zu zerstören.

Der Echte Hausschwamm mag keine Zugluft, deshalb bevorzugt er versteckte Hohlräume - hinter Möbeln, Wandverkleidungen und Fußleisten sowie in Treppenstufen und an Balkenköpfen. Ist ein Haus befallen, muss es gründlich untersucht werden, damit nicht nur einen Bruchteil des Übels saniert wird und der Pilz an anderer Stelle unentdeckt weiterwuchert.

Braunfäule / Brauner Kellerschwamm
Die so genannte Braunfäule ist auch für den Laien erkennbar an der dunkelbraunen Verfärbung und der würfelartigen Zersetzung des Holzes. Der Braune Kellerschwamm ist ein Braunfäulepilz. Wie sein Name verrät, ist er in Kellern, aber auch in Dachstöcken und Holzböden zu finden. Nadel und Laubholz befällt er gleichermaßen, genau wie der Hausschwamm. Im Gegensatz zum Hausschwamm mag es der Kellerschwamm aber nass. Schlecht abgelagertes Holz, aber auch Feuchtschäden an Dächern und Leitungen begünstigen die Entstehung des Kellerschwamms.

Holzzerstörende Insekten: Hausbockkäfer, Nagekäfer und Splintholzkäfer

Neben den holzzerstörenden Pilzen machen vor allem so genannte holzzerstörende Insekten vielen Besitzern alter Häuser zu schaffen. Häufige Plagegeister sind vor allem die Larven des Hausbockkäfers, des Gemeinen Nagekäfers und des Braunen Splintholzkäfers. Die Käfer legen ihre Eier im Holz ab und die Larven entwickeln sich über mehrere Jahre im Holz. Dabei fressen sie Gänge ins Holz. Nach und nach pulverisieren sie so im wahrsten Sinne des Wortes das Holz.

Holzkonstruktionen regelmäßig kontrollieren

Damit es nicht so weit kommt, ist vorbeugender Holzschutz ebenso wichtig wie die Pflege und regelmäßige Kontrolle der bestehenden Holzkonstruktion. Hausen die Insekten erst einmal im Haus, dann können sie meistens, und sofern sie rechtzeitig erkannt werden, bekämpft werden – chemisch, durch Heißluft oder durch Mikrowellen. Aber das ist zeitaufwändig, teuer und nicht immer erfolgreich. Deshalb sollten Hauskäufer, die sich für ein altes Gebäude interessieren, unbedingt vor dem Kauf alle neuralgischen Punkte von einem Bausachverständigen prüfen lassen. Ist das Haus von Holzschädlingen befallen, sollten sie immer erst die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen und deren Kosten abklären lassen.

 
 
 
Quelle: Verband privater Bauherren (VBP)
 
 

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