Sind Schallschutzmängel im Bereich des Abwassersystems vorhanden, ist eine Beseitigung oft mit großem Aufwand verbunden. Eine gute Gelegenheit zur Verbesserung des Schallschutzes ist eine Kernsanierung, auch bei einer Badsanierung sollten Eigentümer.innen das Thema auf der Agenda haben. Zu beachten ist der Schallschutz nicht nur bei den Abwassersystemen, auch Auswahl und Einbau von Armaturen und Badkeramik spielt eine Rolle. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Schallschutz in Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern.
Welche Geräusche stören aus dem Bad?
Abwassergeräusche entstehen durch das Abfließen des Wassers in den Rohren. Zusätzlich zu diesem Strömungsgeräusch erzeugen Bögen, Rohrverzweigungen und -übergänge zusätzlich Geräusche, da hier das Wasser umgelenkt wird und gegen die Rohrwand prallt. Dies alles versetzt die Rohrwand in hörbare Schwingungen, den so genannten Körperschall. Dieser wird dann hauptsächlich über Befestigungssysteme auf das Gebäude übertragen und weitergeleitet - und stört am Ende der Übertragungskette die Bewohner. Aber auch Betätigungsgeräusche von Armaturen können nerven.
Wie lässt sich der Schallschutz im Bad im verbessern?
1. Schallschutz bei Abwassersystemen
Die Wassergeräusche entstehen besonders an Stellen, wo Rohre abzweigen, die Richtung verändern oder an Übergängen. Hier kommt es zu Verwirbelungen des Abwassers. Diese Bereiche können besonders strömungsgünstig gestaltet werden, so dass es zu merklich weniger Geräuschen kommt (z. B. keine 90-Grad-Winkel sondern zwei 45-Grad-Umlenkungen). Außerdem sind die Rohre selbst entscheidend. Je schwerer diese sind, desto geringer Schwingung und Schallpegel. Zudem bieten bestimmte Werkstoffe eine innere Dämpfung der Geräusche, manche Kunststoffe sind hier vorteilhaft. Den größten Einfluss auf die Geräuschentwicklung haben allerdings die Rohrschellen. Hier sind die Befestigung mit einer elastischen Gummieinlage sowie Lastabtrag und seitliche Führung entscheidend. Die beste Körperschalldämmung wird erreicht, wenn die Rohrschelle nur leicht an der Rohrwand anliegt. Die Schellen sollte deshalb genau auf den Rohrdurchmesser abgestimmt sein. Empfehlenswert ist die Verwendung von Produkten mit akustischem Prüfzeugnis und der Einbau durch einen Fachbetrieb.
2. Elemente für die Vorwandinstallation nutzen
Für die Installation von Waschbecken, WC, Badewanne und Dusche werden immer öfter Vorwandelemente genutzt. Das ist bei der Badsanierung gleich doppelt von Vorteil: Lärm und Schmutz halten sich in Grenzen, weil die Wände nicht aufgestemmt werden müssen. Außerdem lässt sich mit Vorwandinstallationen der Schallschutz viel leichter realisieren, weil der entsprechende Montagerahmen vor der Wand steht.
3. Wannenträger für Badewanne und Dusche nutzen, Schallschutz auch bei bodengleicher Dusche beachten
Das prasselnde Geräusch einer Dusche kennt jeder. Der dabei erzeugte Schall wird durch die Boden- und Deckenkonstruktion als Luftschall wieder abgegeben und ist dann im darunter liegenden oder benachbarten Raum zu hören. Einfach gelingt der Schallschutz mit Wannenträgern aus Hartschaum. Alternativ sollten die Füße von Montagerahmen oder Wanne gedämmt sein. Auch zwischen Wannenrand und Wand gehören Dämmstreifen. Unter Stahlwannen sorgen Anti-Dröh-Matten für eine Reduzierung der Schwingungen. Auch bei den modernen bodengleichen Duschen ist Schallschutz ein Thema! Eigentümer sollten unbedingt auf Duschrinnen und Bodenabläufe mit erhöhtem Schallschutz achten, die Geräusche reduzieren und damit besonders leise sind.
4. Montage und Armaturen
Wassergeräusche aus WC und Waschtisch lassen sich schon durch die richtige Montage reduzieren. Dafür werden spezielle Dämmelemente zwischen Badkeramik und Wand montiert. Auch die Armaturen spielen eine Rolle: Schneller Wasserfluss bildet Wirbel in der Armatur und erzeugt so Geräusche, ebenso wie Druckschläge beim Öffnen und Schließen der Armatur. Deshalb sollten in Mehrfamilienhäusern nur Flüsterarmaturen der Geräuschklasse I installiert werden (für Einfamilienhäuser ist auch Geräuschklasse II zugelassen).
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