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08.04.2024

Balkon-PV-Anlagen und die Bedeutung von Batteriespeichern

Batterietechnologien und Tipps für die Auswahl im Überblick

Balkon-PV-Anlagen erfreuen sich wachsender Beliebtheit als effiziente Möglichkeit, erneuerbare Energien direkt im eigenen Zuhause zu nutzen. Diese kompakten Photovoltaik-Systeme lassen sich einfach auf Balkonen, Terrassen oder in kleinen Gärten installieren und bieten eine praktische Lösung für Mieter und Eigentümer gleichermaßen. Um das Potenzial einer Balkon-PV-Anlage voll auszuschöpfen, ist der Batteriespeicher wesentliches Element. Er ermöglicht, den tagsüber produzierten Solarstrom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.

Montage Balkon-PV
Mit Batteriespeicher kann das Potenzial von Balkon-PV voll ausgeschöpft werdenFoto: Canva.com / amriphoto

Die Bedeutung von Batteriespeichern für Balkon-PV-Anlagen sollte nicht unterschätzt werden. Sie sind der Schlüssel zur Maximierung der Selbstversorgung mit Solarstrom und zur Minimierung der Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Durch die Speicherung des überschüssigen Solarstroms für die Nutzung in den Abendstunden oder an bewölkten Tagen können Besitzer von Balkon-PV-Anlagen ihre Stromrechnungen deutlich reduzieren und ihren Beitrag zum Umweltschutz erhöhen.

Die Vorteile von Batteriespeichern gehen jedoch über die finanzielle Einsparung und den Umweltschutz hinaus. Sie bieten auch eine erhöhte Energieunabhängigkeit und Sicherheit bei Stromausfällen. Zudem unterstützen sie das öffentliche Stromnetz, indem sie die Spitzenlasten glätten und die Verteilung der erneuerbaren Energien über den Tag hinweg optimieren. All diese Faktoren machen Batteriespeicher zu einer wertvollen Ergänzung für jede Balkon-PV-Anlage und zu einem wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und unabhängigeren Energieversorgung.

Batterietechnologien für Balkon-PV-Anlagen
Für die Speicherung von Solarstrom in Balkon-PV-Anlagen stehen verschiedene Batterietechnologien zur Verfügung, die jeweils ihre eigenen spezifischen Eigenschaften, Vorteile und Einsatzbereiche haben. Eine sorgfältige Auswahl der Batterietechnologie ist entscheidend, um eine optimale Leistung und Wirtschaftlichkeit der Solaranlage zu gewährleisten.

  • Blei-Säure-Akkus: Blei-Säure-Akkus sind eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Batterietechnologien. Sie sind kostengünstig in der Anschaffung und verfügen über eine zuverlässige Technologie. Allerdings haben sie eine relativ geringe Energiedichte, was bedeutet, dass sie größer und schwerer als andere Batterietypen sind, um dieselbe Menge an Energie zu speichern. Ihre Lebensdauer ist zudem kürzer als die von Lithium-Batterien, und sie benötigen regelmäßige Wartung, um ihre Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
  • Nickel-Metallhydrid (NiMH)-Akkus: NiMH-Akkus bieten eine höhere Energiedichte als Blei-Säure-Akkus und sind wartungsarm. Sie haben eine moderate Lebensdauer und sind umweltfreundlicher als Blei-Säure-Akkus, da sie keine schweren Metalle enthalten. Allerdings neigen sie bei häufigem Gebrauch zur Selbstentladung und können bei extremen Temperaturen weniger effizient sein.
  • Lithium-Ionen (Li-Ion)-Akkus: Lithium-Ionen-Akkus sind wegen ihrer hohen Energiedichte und ihrer langen Lebensdauer bei minimaler Wartung beliebt. Sie sind leichter und kompakter als Blei-Säure- oder NiMH-Akkus, was sie ideal für den Einsatz in beengten Räumen macht. Ein Nachteil ist jedoch, dass sie teurer in der Anschaffung sind und spezielle Schutzschaltungen benötigen, um Überladung und Überhitzung zu vermeiden.
  • Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4)-Akkus: LiFePO4-Akkus stellen eine Untergruppe der Lithium-Ionen-Technologie dar, die sich durch besondere Vorteile auszeichnet. Ihre Langlebigkeit ist bemerkenswert, mit der Fähigkeit, Tausende von Ladezyklen zu durchlaufen, ohne signifikante Kapazitätsverluste. Sie bieten eine hohe Sicherheit durch ihre stabile chemische Zusammensetzung, die das Risiko von Überhitzung und daraus resultierenden Bränden reduziert. Diese Akkus sind umweltfreundlicher als andere Lithium-Ionen-Akkus, da sie keine gefährlichen oder seltenen Materialien enthalten.

Die Wahl von LiFePO4-Akkus für Balkon-PV-Anlagen bietet erhebliche Vorteile. Ihre Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit machen sie zu einer hervorragenden Investition für Haushalte, die ihre Energieeffizienz steigern und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten. Zudem ermöglicht ihre hohe Energiedichte eine effiziente Speicherung von Solarstrom in einem kompakten Format, was sie ideal für den Einsatz in beengten städtischen Umgebungen macht. Die Kombination dieser Eigenschaften erklärt, warum LiFePO4-Akkus eine bevorzugte Wahl für die Speicherung von Solarenergie in Balkon-PV-Anlagen sind.

Die drei wichtigsten Auswahlkriterien für Batteriespeicher
Die Auswahl des richtigen Batteriespeichers für eine Balkon-PV-Anlage ist ein entscheidender Schritt, um eine optimale Nutzung der erzeugten Solarenergie zu gewährleisten. Dabei sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, die sicherstellen, dass der Speicher den Bedürfnissen und Gegebenheiten des Haushalts entspricht. Im Folgenden werden die wichtigsten Auswahlkriterien erläutert: Kapazität, Effizienz und Kompatibilität.

  1. Kapazität: Die Kapazität eines Batteriespeichers, gemessen in Kilowattstunden (kWh), gibt an, wie viel Strom der Speicher aufnehmen kann. Die Bestimmung des benötigten Speichervolumens ist essentiell, um einerseits den Energiebedarf des Haushalts während sonnenarmer Zeiten decken zu können und andererseits eine Überdimensionierung zu vermeiden, die unnötige Kosten verursachen würde. Zur Ermittlung der idealen Kapazität sollten der tägliche Energieverbrauch des Haushalts sowie die durchschnittliche Leistung und der Ertrag der PV-Anlage analysiert werden. Ein gut dimensionierter Batteriespeicher ermöglicht es, den Großteil des selbst erzeugten Stroms zu nutzen und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu maximieren.
  2. Effizienz: Die Effizienz eines Batteriespeichers beschreibt, welcher Anteil der eingespeisten Energie tatsächlich für die spätere Nutzung verfügbar ist. Diese wird durch den Wirkungsgrad des Speichers bestimmt und beeinflusst maßgeblich die Gesamtleistung der PV-Anlage. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass nur ein geringer Teil der gespeicherten Energie durch Umwandlungsverluste verloren geht. Bei der Auswahl eines Batteriespeichers sollte daher auf einen hohen Wirkungsgrad geachtet werden, um die Effizienz der Anlage zu maximieren und den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms zu optimieren.
  3. Kompatibilität: Die Kompatibilität zwischen dem Batteriespeicher, der PV-Anlage und dem vorhandenen Haushaltsnetz ist entscheidend für eine reibungslose Funktion des Gesamtsystems. Nicht jeder Batteriespeicher ist mit jeder PV-Anlage oder Wechselrichtertechnologie kompatibel. Vor der Anschaffung eines Speichers muss daher geprüft werden, ob dieser mit den vorhandenen Komponenten der PV-Anlage und den technischen Gegebenheiten des Haushaltsnetzes zusammenarbeitet. Dies umfasst sowohl die elektrische Anbindung als auch die Kommunikation zwischen den Geräten, um eine effiziente Steuerung und Überwachung der Energieflüsse zu gewährleisten. Eventuell sind zusätzliche Anpassungen oder die Installation kompatibler Schnittstellen erforderlich.


Dimensionierung des Batteriespeichers
Die Dimensionierung des Batteriespeichers ist essenziell, um die Effizienz einer Balkon-PV-Anlage zu optimieren. Ein zu großer Speicher verursacht unnötige Kosten; ein zu kleiner nutzt die erzeugte Energie nicht optimal. Folgende Schritte helfen, die ideale Speichergröße zu bestimmen:

  • Ermittlung des täglichen Energiebedarfs: Analysieren Sie den Stromverbrauch in kWh pro Tag, idealerweise basierend auf Jahresdaten, um saisonale Schwankungen einzubeziehen.
  • Bewertung der PV-Anlagenleistung: Beachten Sie die Leistung in Kilowattpeak (kWp) und berücksichtigen Sie die durchschnittliche Sonneneinstrahlung Ihres Standorts für eine realistische Schätzung der täglich erzeugten Energie.
  • Einfluss von Fläche, Ausrichtung und Neigung: Die Effizienz hängt von der Ausrichtung und Neigung des Balkons ab; Südausrichtung und optimale Neigung sind ideal.
  • Bestimmung der Selbstverbrauchsquote: Ermitteln Sie, wie viel Energie sofort verbraucht und wie viel gespeichert werden muss.
  • Berechnung der benötigten Speicherkapazität: Subtrahieren Sie den Direktverbrauch von der Gesamterzeugung, um das zu speichernde Volumen zu ermitteln, unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades des Speichers.

Wählen Sie abschließend einen Batteriespeicher mit etwas höherer Kapazität als berechnet, um auch bei schlechtem Wetter und im Winter genügend Energie zur Verfügung zu haben.


Kosten und Wirtschaftlichkeit
Die Entscheidung für eine Balkon-PV-Anlage mit Batteriespeicher ist nicht nur eine Investition in die persönliche Energieunabhängigkeit und den Umweltschutz, sondern auch eine finanzielle Verpflichtung. Daher ist es hilfreich, ein klares Verständnis der Kosten und der Wirtschaftlichkeit dieser Technologie zu haben.

Die anfänglichen Investitionskosten für eine Balkon-PV-Anlage mit Batteriespeicher setzen sich aus mehreren Posten zusammen. Dazu gehören die Kosten für die Photovoltaikmodule, den Batteriespeicher, den Wechselrichter (falls nicht bereits Teil des Systems), Montagematerial und gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der elektrischen Installationen. Die Preise können je nach Hersteller, Qualität der Komponenten und Kapazität des Systems stark variieren. Zusätzlich können Kosten für die Installation durch einen Fachbetrieb anfallen, es sei denn, die Anlage wird in Eigenregie montiert.

Die laufenden Betriebskosten für Balkon-PV-Anlagen und Batteriespeicher sind im Vergleich zu den anfänglichen Investitionskosten relativ gering. Dazu zählen Wartungs- und Reparaturkosten, die jedoch aufgrund der Langlebigkeit und Zuverlässigkeit moderner Systeme überschaubar sind. Batteriespeicher können je nach Technologie und Nutzungsmuster nach einigen Jahren einen Leistungsabfall zeigen, was zu einem Austausch oder einer Erweiterung führen kann.

Die Amortisationszeit ist die Zeit, die benötigt wird, um die anfänglichen Investitionskosten über die Einsparungen bei der Stromrechnung wieder einzuspielen. Diese Berechnung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Preis für den bezogenen Strom vom Netz, die Menge des selbst genutzten Solarstroms, die Leistung der PV-Anlage, die Effizienz des Batteriespeichers und die Höhe der Investition. Generell kann gesagt werden, dass eine höhere Selbstverbrauchsquote und steigende Strompreise die Amortisationszeit verkürzen.

 
 
 
Quelle: EET – Efficient Energy Technology GmbH / energie-fachberater.de
 
 

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