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07.04.2025

Solarstromspeicher prognosebasiert laden für lange Lebensdauer

Batteriespeicher im Eigenheim am besten mittags laden

Die Neuregelungen aus dem Solarspitzengesetz belohnen es, wenn Photovoltaik-Anlage und Solarstromspeicher möglichst netzdienlich betrieben werden. Doch wie das funktioniert, ist vielen noch nicht klar. Solarforscher der HTW Berlin informieren Eigentümer:innen jetzt über prognosebasierte Ladestrategien, die gleichzeitig die Batterielebensdauer verlängern und den Batteriespeicher wirtschaftlicher machen.

Grafik Lebensdauer Batteriespeicher
Prognosebasierte Ladestrategien verkürzen die Standzeit des Batteriespeichers bei hohen Ladezuständen. Das reduziert die sogenannte kalendarische Batteriealterung. Zahlreiche Studien belegen, dass die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien dadurch um mindestens zwei Jahre steigtFoto: HTW Berlin
Grafik Solarstromspeicher mittags laden
Tageszeitlicher Verlauf der Energieflüsse von Photovoltaik-Batteriesystemen wenn sie mit und ohne prognosebasiertem Energiemanagement betrieben werden. Die Batteriespeicher entfalten ihr größtes Netzentlastungspotenzial, wenn sie vorrangig mittags ladenFoto: HTW Berlin

Die Ausgangslage: Solarstromspeicher laden oft schon frühmorgens / Viele Eigentümer kennen Vorteile intelligenter Batterieladung nicht
Der Großteil der über 1,8 Millionen in Eigenheimen installierten Batteriespeicher lädt frühmorgens, sobald Solarstromüberschüsse anfallen. Was dabei problematisch ist: Der Batteriespeicher ist an wolkenlosen Tagen bereits im Laufe des Vormittags vollständig geladen. Anschließend werden die gesamten Solarstromüberschüsse in das Netz eingespeist. Doch damit der Heimspeicher bestmöglich zur Energiewende beiträgt, sollte er die solare Einspeisespitze zur Mittagszeit reduzieren. Die Stromnetzbetreiber könnten so mehr Photovoltaik-Anlagen in das bestehende Netz integrieren. Der Knackpunkt: Viele private Eigentümer:innen kennen die Vorteile dieser intelligenten Batterieladung ihrer Heimspeicher nicht und haben sie daher nicht aktiviert.

Das Ziel: Prognosebasierte Ladestrategien verlängern Batterielebensdauer und machen Batteriespeicher wirtschaftlicher
Intelligente Energiemanagementstrategien verzögern die Batterieladung mithilfe von Solarstromprognosen. Das reduziert die Standzeiten bei hohen Ladezuständen, was die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien um durchschnittlich 2 Jahre verlängert. Bei einem 10-Kilowattstunden-Stromspeicher erhöht die zusätzliche Betriebszeit die Kosteneinsparung um mindestens 800 Euro, wie die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin ermittelt hat.

Mittags ladende Solarstromspeicher entlasten den Bundeshaushalt und wirken möglichen Netzengpässen zu Ostern und Pfingsten entgegen
Durch den verzögerten Beginn der Batterieladung speisen Photovoltaik-Batteriesysteme mit prognosebasiertem Energiemanagement vermehrt in den Vormittagsstunden Strom in das Netz ein. Also genau dann, wenn die Stromnachfrage und damit die Erlöse an der Strombörse in Deutschland höher sind als zur Mittagszeit. Simulationsanalysen zeigen, dass die intelligente Ladung zur Mittagszeit den mittleren Marktwert des eingespeisten Solarstroms im Jahr 2024 um 28 Prozent steigerte. Je höher der Marktwert einer Kilowattstunde Solarstrom ist, desto weniger werden das EEG-Konto und damit letztlich die Steuerzahler belastet.

Warum Solarstromspeicher mittags laden sollten:

  • Entlastung der Stromnetze und wirkt Netzengpässen entgegen
  • Macht im Stromnetz Platz für weitere neue Photovoltaik-Anlagen
  • Entlastet das EEG-Konto, da weniger Strom zu Zeiten geringer Börsenstrompreise eingespeist wird

So können Eigentümer die prognosebasierte Ladung ihres Solarstromspeichers aktivieren
Lädt der Batteriespeicher bislang noch nicht prognosebasiert, lässt sich das in den Einstellungen schnell ändern. Bei vielen Stromspeichersystemen sind maximal sechs Klicks erforderlich, um das prognosebasierte Energiemanagement zu aktivieren. Insgesamt sieben Hersteller folgten der Einladung der HTW Berlin und unterstützen die Initiative "Dein Stromspeicher kann mehr!": E3/DC, Fenecon, Kostal, RCT Power, SMA, Sonnen und Tesvolt. Alle sieben Hersteller konnten anhand von Betriebsdaten realer Anlagen nachweisen, dass sie nicht nur mit prognosebasierten Ladestrategien werben, sondern diese ihren Kund:innen bereits heute anbieten können. Die Unternehmen Fenecon und RCT Power liefern ihre Heimspeichersysteme sogar seit mehreren Jahren mit einem prognosebasierten Ladeverfahren aus, das standardmäßig aktiviert ist.

Wie die prognosebasierte Batterieladung aktiviert werden kann, können Eigentümer auf einer eigens erstellten Website nachlesen.

--> Fazit: Warum sollten Solarstromspeicher prognosebasiert laden? Die Batteriespeicher halten länger, wirken Engpässen im Stromnetz an sonnigen Tagen entgegen und entlasten obendrein den Bundeshaushalt jährlich um einen zweistelligen Millionenbetrag.

Was kostet ein Solarstromspeicher? Hier können Sie kostenfrei und unverbindlich Vergleichsangebote einholen.

 
 
 
Quelle: HTW Berlin
 
 

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