Ratgeber VPB: Thermografie - ENERGIE-FACHBERATER

Seite 1 VPB erband rivater Bauherren e.V. Ratgeber für Bauherren und Immobilienkäufer Thermografie Thermografie Die Thermografie ist ein Verfahren zum Aufspüren von Energielecks im Neu- und Altbau. Die Methode ist hilfreich – vorausgesetzt, die Thermo- grafie wird vom geschulten Experten durchgeführt, der die Technik kennt und die Aufnahmen korrekt auswerten kann. Nach Erfahrung des Verbands Private Bauherren (VPB) tummeln sich aber auf den Sektor zahlreiche un- ge schulte Laien, die mit den bunten Bildern vor allem Geld verdienen möchten. »Vier Aufnahmen für hundert Euro« sind in der Regel nur etwas für den Bilderrahmen, aber keine solide Grundlage für ein energetisches Sanierungskonzept. Unseriös sind auch Haustürgeschäfte: Mit Gratisaufnah- men vermeintlich schlecht gedämmter Häuserfronten locken fahrende Fassadendämmfirmen arglose Alt- baubesitzer zum voreiligen Vertragab- schluss Der VPB rät: Mit Thermo- grafien immer nur unanhängige Ex- perten beauftragen. Die Thermografie ist als Technik heute fest etabliert und wird auch als Prüf- und Messverfahren bei Gericht anerkannt. Sie erlaubt den sprichwört- lichen Blick hinter die Fassaden eines Hauses und offenbart dabei die mit bloßem Auge unsichtbaren Energiel- ecks. Möglich wird das durch spezielle Wärmebildkameras. Sie erkennen unterschiedliche Oberflächentempera- turen und setzen diese farblich um: die warmen und heißen Zonen in Gelb- und Rottöne, die kühlen in blaue bis schwarze Töne. Thermografien eignen sich für die Untersuchung von Neu- und Altbauten. Beim Neubau nutzen Sachverständige die Thermografie, um neben den Dämmeigenschaften auch die für die Energieeinsparung unentbehrliche Luftdichtigkeit des Hauses zu überprü- fen. Beim Altbau macht die Thermo- grafie Wärmebrücken und Schäden an der Gebäudehülle kenntlich sowie Mängel in der Luftdichtigkeit. Thermografie kontrolliert Neubau Über 70 Prozent aller Neubauten haben energetische Mängel, weiß der VPB aus Erfahrung. Das liegt nicht nur an fehlerhaften Planungen und Berechnungen, sondern auch an der handwerklich schlechten Ausführung auf der Baustelle. Da der Erfolg der gesamten Energieeinsparverordnung auf optimaler Dämmung und größt- möglicher Luftdichtigkeit im Neubau basiert, muss bei der Bauausführung besonders sorgfältig gearbeitet werden. Wird hier gepfuscht, bekommt der Bauherr kein modernes Energie- sparhaus, sondern eine Energieschleu- der. Deshalb muss die Bausausführung im Neubau besonders gründlich – und vom unabhängigen Experten - kontrolliert werden. Das Optimum der Qualitätskontrolle im Neubau ist die Kombination aus Blower-Door-Test und Thermografie. Während des Blower-Door-Tests werden an den Problemstellen zusätz- liche thermografische Aufnahmen erstellt. So entdecken Fachleute auch verborgene Lecks in der luftdichten Gebäudehülle – neuralgische Stellen, an denen sich später der Schimmel vorzugsweise einnistet. Thermografie erleichtert Altbausanierung Bei der Altbausanierung hilft die Thermografie beim Aufspüren von Wärmebrücken unter anderem an Balkonen, Fenster- und Dachanschlüs- sen, Heizungsnischen und Rollladen- kästen. Wärmebrücken müssen in jedem Fall beseitigt werden, denn sie kosten unnötig Energie. Außerdem kann sich an den kalten Bauteilen erfahrungsgemäß Feuchtigkeit nie- derschlagen. Bleibt sie unbemerkt, bildet sich dort Schimmel – Auslöser für Asthma, Allergien und zahlreiche entzündliche Erkrankungen des Organsystems. Die Thermografie unterstützt Bau- sachverständige auch bei der geziel- ten Suche nach Feuchteschäden. Verliert beispielsweise die Fußboden- heizung Wasser, dann hilft die Wärme- bildkamera beim Aufspüren des Lecks. Sie bildet die Heizschlangen im Boden deutlich ab und verrät dabei auch die undichte Stelle. So kann das teure Aufstemmen des Bodens auf den eigentlichen Schadensbereich be- schränkt werden. Verrutschte Dämmstoffbahnen in der Dachschräge oder auch Feuchte- schäden in der Dachdämmung können ebenfalls mit der Thermografie entdeckt werden. Das ist wichtig, denn feuchte Dämmstoffe dämmen nicht. Im Gegenteil: Sie wirken wie Wärme- brücken. Die feuchten Stellen bilden obendrein den idealen Nährboden für Schimmel. Bewährt hat sich die Thermografie auch bei der Sanierung von Fachwerk- häusern. Mit der Spezialkamera kön- nen Sachverständige auch überputzte Fassaden begutachten und den Verlauf der Ständer, Streben, Kopfhöl- zer und Schmuckelemente unter dem Putz beurteilen. Das erleichtert die Sanierungsplanung und die Einschät- zung der Sanierungskosten erheblich. So funktioniert die Technik Aussagekräftige Außenthermografien sind von vielen Faktoren abhängig und nur unter bestimmten Witterungs- m t r lr i - schulte Laien, die mit den bunten s- abschluss. Der VPB rät: Mit Thermo- r fältig gearbeitet werden. Wi hier gepfuscht, bekommen die Bauherren kein modernes Energiespar- haus, sonder ine E rgieschleuder. D shalb muss die Bauausführung im Neuba besonders gründlich – und vom unabhängigen Experten – kon- tr lliert werd n. - le s. lic ir s r s zie le

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