Ratgeber VPB: Bringen Sie Ihr Haus sicher über den Winter - ENERGIE-FACHBERATER
Seite 1 VPB erband rivater Bauherren e.V. Ratgeber für Bauherren und Immobilienkäufer Bringen Sie Ihr Haus sicher über den Winter ! Bringen Sie Ihr Haus sicher über den Winter ! Winterwetter setzt Immobilien zu. Nässe, Eis und Dauerfrost schaden der Substanz und können zu enormen Folgeschäden führen. Hausbesitzer sollten deshalb in der kalten Jahreszeit besonders sorgfältig auf ihre Immobi- lie achten. Wichtigste Regel: Ausrei- chend heizen ! Energiesparen ist zwar sinnvoll und richtig, darf aber nicht zu Schäden am Haus führen. Fachleute raten, Wohnräume mit mindestens 20 Grad zu beheizen. Grundverkehrt ist es auch, die Heizung in einzelnen Räumen oder gar ins- gesamt nachts ganz abzustellen. Dann sinkt die Temperatur stark ab und es kann zu Kondensfeuchtigkeit auf Außenbauteilen und in der Folge zu Schimmelbildung kommen. Selbst isolierte Leitungen im Keller oder Dachgeschoss können einfrieren. Das Abstellen der Heizung bringt in massiven Häusern auch keine Erspar- nis, denn die ausgekühlten Bauteile müssen morgens mit der vermeint- lich eingesparten Energie auch wieder aufgeheizt werden. In leicht gebauten sowie luftbeheizten Häusern kann das anders sein. Dazu sollten Hausbe- sitzer sich kompetent beraten lassen, zum Beispiel vom VPB-Sachverstän- digen. Wer verreist, der sollte die Heizung auf keinen Fall zu weit herunterdrehen und die Raumtempe- ratur auch während der Abwesenheit im Urlaub im Schnitt auf 17 Grad halten. Das entspricht bei modernen Heizungsregelungen dem Symbol »Nacht« und lässt sich daher einfach ein- und abschalten. Außerdem sollten gerade in der kalten Jahreszeit regelmäßig Nachbarn oder Angehöri- ge in der leer stehenden Wohnung nach dem Rechten sehen und kräftig durchlüften. Achten müssen Hausbesitzer bei Frost auch auf ihre Kellerräume. Häufig steht in der Waschküche ganzjährig das Fenster auf, damit Feuchtigkeit und Dunstschwaden abziehen können. Auch hier müssen Eigentümer regel- mäßig kontrollieren. Sinkt die Tempe- ratur nämlich unter den Gefrierpunkt, können Wasserrohre platzen. Ist die Wasserleitung oder ein Hei- zungsrohr doch einmal eingefroren, dann sollten es die Hausherren unbedingt vom Fachmann auftauen lassen. Er muss den Schaden dann auch möglichst sofort reparieren, sonst läuft Wasser aus. Das kann zu Feuchteschäden in Wänden und Böden führen. Und an feuchten Stellen siedelt bevorzugt der Schimmel. Keinesfalls sollten die Hausbesitzer mit Lötlampen oder gar dem Schweiß- gerät ans Auftauen gehen. Offenes Feuer ist einfach zu gefährlich ! Je länger es friert, umso tiefer dringt der Frost in den Boden vor. Dann können auch Wasserleitungen in den Hauswänden oder im Erdreich zufrie- ren. Vor allem Leitungen, die Garten- freunde selbst verlegt haben, und die Gartenhütten oder Garagen versor- gen, liegen oft nicht ausreichend tief. Bei Dauerfrost können sie platzen. Deshalb: Sinkt die Temperatur unter Null, unbedingt alle Gartenwasserlei- tungen abstellen und entleeren. Wer einen Kamin oder Kachelofen hat, der muss beim Heizen immer auch an die Sauerstoffzufuhr denken ! Sie darf nicht unterbrochen werden. Kamin- und Ofenbesitzer sollten sich immer strikt an die Gebrauchsan- weisungen des Schornsteinfegers halten. Bei manchen Kaminen wird der Sauerstoff aus dem Keller zugeführt, dort eventuell sogar durch ein offenes Fenster. Ist das der Fall, dann darf das Fenster nicht einfach geschlossen werden. Lüften ist ohnehin unentbehrlich im Winter. Auch an extrem eisigen Tagen muss Frischluft ins Haus, damit alte, feuchte Luft entweichen kann. Statt Dauerlüften mit gekipptem Fenster, empfehlen Fachleute mehrmals täglich Stoßlüften. Und zwar immer fünf bis zehn Minuten lang, am besten auf Durchzug. Das entsorgt die Feuchtig- keit und optimiert die Energieausbeu- te, denn nur frische, trockene Luft erwärmt sich schnell. Bleibt die warme, nasse Luft dagegen im Haus, bilden sich feuchte Stellen. Schimmel ist die regelmäßige Folge. Zu Schimmelbil- dung kann übrigens auch das Dauer- lüften bei gekipptem Fenster führen: Beim gekippten Fenster gibt es nämlich keinen Luftaustausch. Statt- dessen kühlen die Leibungsflächen am Fenster stark aus. Und an den kalten Stellen kann sich dann wieder- um Schimmel bilden. Eiszapfen sehen romantisch aus, sind aber gefährlich, wenn sie vom Dach stürzen. Deshalb sollten sie nach Möglichkeit abgeschlagen werden. Wachsen sie unerreichbar hoch, etwa an der Kaminabdeckung, dann sollten Hausbesitzer vorsichtshalber den Bereich darunter absperren. Das ist wichtig, denn Hausbesitzer haben die sogenannte Verkehrssicherungs- pflicht. Sie müssen dafür sorgen, dass durch ihre Immobilie oder auf ihrem Grundstück andere nicht zu Schaden kommen. Hausbesitzer sollten während der Frostperiode immer wieder Kontroll- gänge ums Haus machen und dabei auch Schneeverwehungen an Haus-
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