x
Expertenrat

Wie sind Heizungsrohre im Bodenaufbau richtig zu dämmen?

Frage von Christian N. am 25.06.2023 

Wir haben in 2 Räumen, die nicht unterkellert sind, neue Heizungsleitungen und Fußbodendämmung verlegen lassen. Das Ganze läuft im Rahmen einer Heizungsoptimierung und Bodendämmung nach BAFA Richtlinien. Die Arbeiten sind abgeschlossen und auf der Dämmung wurden in einem Raum bereits Fliesen verlegt und eine Küche aufgebaut.

Jetzt ist uns ein potenzielles Problem aufgefallen, das uns ziemlich verunsichert: Die Heizungsrohre liegen direkt auf dem Boden (darunter sind > 20 cm Beton, dann Erdreich) und sind nur mit einem roten Schutzschlauch gedämmt (ca. 4 mm dick). Neben und über den Rohren ist die Bodendämmung (gemäß BAFA Richtlinien für Dämmung gegen Erdreich).

Laut dem Heizungsinstallateur ist das (natürlich) kein Problem. Die rote Dämmung sei ausreichend. Die Energieberaterin hat auch nichts bemängelt. Ist das so in Ordnung? Oder verlieren am Ende über die Heizungsrohre so viel Wärme, dass es sich lohnt, den Boden noch mal zu öffnen, um die Rohre nach zu dämmen?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Das Gebäudeenergiegesetz fordert in § 69 und Anlage 8 eine Mindestdämmstärke für warmgehende Rohrleitungen und Armaturen. Diese hängt in aller Regel von der Nennweite der Rohre ab und beträgt bei Leitungen mit einem Innendurchmesser von bis zu 22 Millimetern 20 Millimeter (WLG 035). Bei Rohren mit einem Innendurchmesser von mehr als 22 bis zu 35 Millimetern sind 30 Millimeter Dämmung (WLG 035) nötig.

Befinden sich die Leitungen in Bauteilen zwischen zwei beheizten Räumen verschiedener Nutzer, genügt die halbe Dämmstärke. Liegen Leitungen im Bodenaufbau zwischen zwei beheizten Räumen unterschiedlicher Nutzer sind 6 mm Dämmung ausreichend. Die Dämmstärke bezieht sich dabei auch hier auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 Watt pro Meter.

In Ihrem Fall handelt es sich nicht um ein Bauteil zwischen zwei beheizten Räumen. Die Ausnahme dürfte daher nicht gelten und die oben genannten Dämmstärken wären einzuhalten. Im Handel sind spezielle Dämmhülsen für diesen Fall vorhanden. Dies sind rechteckig, oben sowie seitlich mit einer schlanken Dämmung und unten mit einer Dämmung in der benötigten Höhe versehen.

Wir empfehlen den Kontakt zu einem Bausachverständigen aus Ihrer Region. Dieser prüft die örtlichen Gegebenheiten und stellt fest, ob hier ein Mangel vorliegt. Eine verbindliche Aussage sollten Sie dazu auch von Ihrer Energieberaterin bekommen.

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 

Beitrag in die Kaffeekasse der Redaktion

 

eBook Neue Heizung

 

eBook Heizkosten sparen

 

eBook Förderung Heizungsoptimierung

 

Förder-Service für die neue Heizung

 

Newsletter-Abo