Ich wohne in einem Fachwerkhaus (Bj. 1667). Das Haus ist reetgedeckt, das Dachgeschoss nicht zu Wohnzwecken ausgebaut und soll wahrscheinlich auch nicht zu Wohnzwecken ausgebaut werden.
Das EG hat rd. 180 m² Grundfläche. Im Zuge der Verbesserung der Energieeffizienz wollen wir die oberste Geschossdecke nachträglich wärmedämmen.
Das Problem ist, alle Decken sind irgendwie unterschiedlich aufgebaut. Manche mit Heraklitplatten und Gipskarton, manche nur mit Gipskarton. Den tatsächlichen Aufbau kennen wir eigentlich nicht.
Wir haben viel gelesen. Die Idee ist, die Flächen mit Zellulose zu dämmen (Schüttung), in einem kleinen Teilbereich würden wir auch OSB-Platten einbauen als Fußboden (eine Art Lagerfläche schaffen). Ansonsten wäre die Zellulose nicht bedeckt. Wir haben verschiedene Bedenken bzw. Fragen.
Geht der Einbau ohne Dampfsperre oder Dampfbremse. Wir haben regelmäßig Marder im Dach, das lässt sich fast nicht ausschließen, dass die wieder kommen. Da haben wir Sorge, dass die Marder die Zellulose "zerpflücken" und alles unbrauchbar machen.
Was würden Sie uns in der Sache raten und ist die Maßnahmen förderfähig?
Grundsätzlich ist es auch ohne Dampfbremse möglich, den bestehenden Dachboden mit Zellulose zu dämmen. Wichtig ist dabei, dass Sie nach oben hin diffusionsoffen bleiben. Erreichen lässt sich das zum Beispiel ohne Abdeckung oder dann, wenn Sie Bohlen im Abstand von zwei bis drei Zentimetern zueinander verlegen.
Setzen Sie die Maßnahme wie geplant um, können Sie auch Fördermittel für die Dachbodendämmung beantragen. Voraussetzung ist, dass Sie dabei einen U-Wert von 0,14 W/m²K oder besser erreichen. Allein auf die Zellulose bezogen, ist dazu eine Schicht von etwa 28 cm nötig. Sind bereits Dämmstoffe vorhanden, reduziert sich die Aufbauhöhe etwas. Erfüllen Sie die Voraussetzungen, können Sie Zuschüsse in Höhe von 15 bis 20 Prozent beantragen (auch für Eigenleistung). Ab 2024 soll es außerdem einen 10-prozentigen Sonderbonus geben.
Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für die Dachbodendämmung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.
Marder reagieren in der Regel sensibel auf Zusatzstoffe wie Flammschutzmittel in der Zellulose. Das bietet einen gewissen Schutz. Mögliche Folgeschäden lassen sich aber nicht vollständig ausschließen. Ergänzend können Sie vorbeugende Maßnahmen gegen den Marderbefall ergreifen. Dazu gehören etwa Ton- oder Ultraschallgeräte.
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Ohne die Situation vor Ort zu begutachten, ist eine verbindliche Antwort aus der Ferne leider nicht möglich. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Energieberater aus Ihrer Region. Diesen benötigen Sie ohnehin, wenn Sie Fördermittel für die Dachdämmung beantragen wollen.