Ich habe einen Altbau von 1947. Das Haus steht auf einem Streifenfundament und die Außenwände vom Keller sind aus Sandstein. Der Keller ist von außen nicht abgedichtet und somit immer relativ feucht. Ich würde trotzdem gerne meine Kellerdecke dämmen. Mit welchem Material sollte man das unter den Voraussetzungen machen oder ist davon gänzlich abzuraten?
Ich nehme an, dass in der Kelleraußenwand kurz unterhalb der aufgelegten Kellerdecke eine horizontale Sperrschicht eingebaut ist. Wäre es nicht so, müssten sich Durchfeuchtungen auch oberhalb des Erdreichs in der Außenwand abzeichnen, die nicht von Spritzwasser stammen. Die Kellerdecke (Betondecke?) ließe sich in einem solchen Fall gut mit einem feuchteunempfindlichen, aber diffusionsoffenen Dämmsystem dämmen. So lassen sich Mineralwolledämmplatten von unten mit mineralischem Ansetzbinder an die Decke kleben oder dübeln. Die Oberfläche darf geputzt werden. Die Diffusionsfähigkeit eines solchen Aufbaus darf aber nicht durch eine diffusionsdichte Beschichtung (Kunststoffe, Pe-Folien, Farben o. Ä.) beeinträchtigt werden. Aber selbst dann, wenn die Kelleraußenwand bis an die Kellerdecke heran durchfeuchtet ist, wird eine Mineralwolledämmung funktionieren. Durch die diffusionsoffene Dämmung erhöht sich die Temperatur auch im Randbereich der Decke, sodass dort die Verdunstung der Wandfeuchtigkeit eher beschleunigt wird. Es ist sinnvoll, die Luftfeuchtigkeit im Keller zu kontrollieren und ggf. durch lüftungstechnische Maßnahmen zu reduzieren (möglichst kleiner 60 %).
Wenn die zu dämmende Decke nicht mit aufsteigender Feuchtigkeit in Berührung kommt, können Sie auch EPS, WLG 035 oder 032 nehmen. Die Ergänzung der bereits vorgenommenen Außenwanddämmung ist möglich und sinnvoll. Allerdings sollte die Dämmung nicht bis unter die Sperrschicht geführt werden, sofern Sie mit EPS arbeiten. Alternativ wäre auch eine Innendämmung diese Bereiches denkbar. Der Einsatz der Taupunktlüftung ist unbedingt beizubehalten.