x
Expertenrat

Wie bauen wir die Dachdämmung im Haus aus dem Jahr 1992 richtig auf, um Feuchteprobleme zu vermeiden?

Frage von Anke S. am 14.08.2023 

Wir haben ein Haus aus dem Jahr 1992 gekauft (massiv gebaut aus Hohlblocksteinen). Dieses haben wir komplett entkernt und gerade haben wir einen Anbau von ca. 44 qm auf zwei Ebenen dran gebaut (unten massiv mit Porenbetonsteinen und oben Holzständer). Das Dach ist mit Betondachsteinen eingedeckt und es befindet sich eine V13 (Dachpappe) auf der Dachkonstruktion. Das Dach für den Anbau wird neu gemacht und hier ist eine Unterspannbahn geplant.

Der Dachdecker hat uns nun darauf hingewiesen, dass wir, wenn wir die Innendämmung anbringen, es hier ggfs. aufgrund der bestehenden Dachpappe zu Feuchtigkeitsproblemen kommen kann. Wie kann man hiermit umgehen?
Unser Architekt meinte, dass wir einfach von innen generell (sowohl im Bestand als auch Anbau) eine Dampfsperre anbringen sollen, damit die Feuchtigkeit nicht in Gebälk zieht und im Wohnhaus bleibt. Der Statiker hingegen hat uns hiervon abgeraten und empfiehlt eine Dampfbremse. Jedoch meinte der Dachdecker dem entgegen, dass eine Dampfbremse dazu führen würden, dass die Feuchtigkeit dann ins Gebälk zieht und dort nicht entweichen kann, da die V13 zusätzlich wie eine Sperre fungiert.

Ungern möchten wir das Dach komplett neu eindecken und überall eine Unterspannbahn anbringen, da dies mit enormen Kosten verbunden ist. Auch eine Aufdachdämmung wäre ein enormer Kostenfaktor. Gibt es eine andere Lösung in unserem Fall, die auf lange Sicht zufriedenstellend ist?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

In diesem Fall kommt vermutlich eine feuchtevariable Dampfbremse infrage. Dabei handelt es sich um eine Sperrschicht für Wasserdampf, die Ihre Eigenschaften den klimatischen Bedingungen anpasst. Sollte durch Undichtigkeiten Feuchtigkeit in die Dämmebene eindringen, kann diese durch die Folie zurücktrocknen und aus dem Haus entweichen, wenn die Umstände günstig sind.

Ohne die Konstruktion im Detail zu kennen, ist eine fundierte Aussage aus der Ferne leider jedoch nicht möglich. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem unabhängigen Energieberater. Dieser prüft den Aufbau. Er berechnet das Feuchteverhalten und gibt eine verbindliche Auskunft. Darüber hinaus kommt es in Ihrem Fall besonders auf eine fachgerechte Ausführung der luftdichten Ebene an. Diese lässt sich zum Beispiel mit einem Luftdichtheitstest prüfen bzw. nachweisen.

Unabhängige Energieberater aus Ihrer Region finden Sie in unserer Energieberater-Datenbank oder in der Energie-Effizienz-Experten-Liste des Bundes.

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 

Beitrag in die Kaffeekasse der Redaktion

 

eBook Neue Heizung

 

eBook Heizkosten sparen

 

eBook Förderung Dach/Dachboden

 

Newsletter-Abo