Ich habe folgende Situation bei mir im Altbau (1936): Haupteingang und danebenliegendes Gäste-WC (beide Räume rund 4 qm groß) liegen unterhalb eines Balkons (Betondecke). Der Balkon ist von oben nur mit Bitumenbahnen abgedichtet.
Da eine Dämmung von oben aufgrund Balkontür usw. nicht möglich ist, möchte ich den Räum von unten bzw. innen dämmen.
Meine Wahl des Dämmstoffes würde sich auf Kalziumsilikatplatten belaufen. Meiner bisherigen Recherche nach zu urteilen, habe ich ein Problem mit der Trennwand der beiden Räume, die leider eine Wärmebrücke darstellt. Des Weiteren ist der Spülkasten des WCs leider an der Außenwand im Bad verbaut. Dies wäre dann wohl die zweite Wärmebrücke.
Was habe ich für Möglichkeiten? Würde es zur Not auch erstmal reichen, nur die Betondecke mit den Dämmplatten zu dämmen und evtl. später eine Einblasdämmung in den Außenwänden vornehmen zu lassen, da es sich um ein zweischaliges Mauerwerk handelt?
Die Dämmung der Balkonplatte aus Beton sollte von oben und unten erfolgen. Eine nur einseitig angebrachte Dämmschicht kann den Wärmeabtransport von innen nach außen nur geringfügig mindern. Eine Innendämmung ist in Ihrem Fall möglich und sinnvoll. Allerdings sind Wärmebrücken bei einer Innendämmung durch eingebundene Trennwände, aber auch durch die Geschossdecken nicht vollständig vermeidbar.
Die Innendämmung kann z. B. mit mineralischen Dämmmaterialien (Mineralschaum) oder mit Schaumkunststoffen (EPS, PU-Schaum) erfolgen. Der Dämmstoff darf nicht hinterlüftet angebracht, wärmeführende Rohrleitungen dürfen nicht (von innen gesehen) hinter der Dämmschicht angeordnet werden. Installationen sollten nur an den Innenwänden erfolgen.
Zur Verringerung der Wirkung von Wärmebrücken sind sogenannte Dämmkeile zu verwenden, die beidseitig an der eingebundenen Trennwand von oben bis unten auszuführen sind. Hierfür eignen sich Dämmkeile aus Schaumkunststoffen oder Mineralschaum. Ein Dämmkeil gehört auch an die Unterseite der Decke im Bereich der Auflager auf der Außenwand.
Das Ausblasen von zweischaligem Mauerwerk mit dafür zugelassenen Dämmstoffen ist zur Verbesserung der Wärmedämmung möglich und sinnvoll. Allerdings kann es je nach Ausführung des Mauerwerkes zum Verbleib von Wärmebrücken kommen. So wurden oftmals die Gebäudeecken massiv ohne Luftschicht gemauert. Weiterhin verbleiben Fenster und Türlaibungen, Sturzträger und Balkonplatten aus Beton, wo kein Dämmstoff hingelangen kann. Diese Wärmebrücken können auch nach dem Ausblasen kritische Oberflächentemperaturen aufweisen, die eventuell die Schimmelbildung begünstigen. Achten Sie nach den Dämmmaßnahmen daher im Winter auf die Einhaltung der Luftfeuchtigkeitsgrenze von etwa 55 %.