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Expertenrat

Über einer Unterdecke im Wintergarten ist viel Feuchtigkeit. Woran kann das liegen?

Frage von Heiko S. am 20.01.2019 

Ich habe einen (kalten) Wintergarten (zwei Seiten Fenster, Dach Doppelstegplatten). Ich habe nun damit begonnen, unter den DSPl eine Unterdecke einzuziehen. Folgender Aufbau von unten: 18 mm Glattkantbretter, 12 mm OSB - seitlich zu den Balken mit Isover Vario abgedichtet, 80 mm Mineralwolle, 16 mm Doppelstegplatten.

Dies sollte dazu dienen, dass von oben weniger Sonneneinstrahlung kommt und ich LED-Einbauspots für die Beleuchtung integrieren kann. Die Decke soll vollflächig geschlossen werden. Heute habe ich festgestellt, Außentemperatur -6 Grad, innen 8 Grad, dass ich an mehreren noch zugänglichen Stellen Kondenswasser habe, nicht partiell!
Meine Annahme meiner Konstruktion war eher, dass ich das nicht hätte. OSB Dampfbremse, Dämmung und die DSPl mit Luftzwischenraum.

Kann es sein, dass die Sonne durch die Stegplatten dennoch Luft kondensieren lässt und es besser wäre, von außen ein Flachdach mit Bitumenbahn aufzubringen?

Antwort von Andreas Skrypietz 

Doppelstegplatten haben mit einem U-Wert zwischen 2,0 W/m²k und 3,3 W/m²K eine gewisse Dämmwirkung, dennoch wird bei Temperaturbedingungen wie von Ihnen beschrieben, die Feuchtigkeit aus der wärmeren Innenluft an den kälteren Platten kondensieren. Solange die warme – und damit auch feuchte – Innenluft an die kälteren Innenoberflächen der Doppelstegplatten gelangen kann, wird die Feuchtigkeit dort kondensieren. 


Bei den von Ihnen genannten Temperaturbedingungen nimmt die Luft bei -6 °C maximal 2,99 g/m³ auf. Die 8 °C warme Innenluft kann hingegen maximal 8,3 g/m³ aufnehmen, fast dreimal so viel. Hinzukommt, dass Doppelstegplatten dampfdicht sind. Eine feuchteadaptive Dampfbremse könnte hier Abhilfe schaffen. Denn diese kann Feuchtigkeit in beide Richtungen durchlassen. Ob dies dann aber feuchtetechnisch wirklich funktioniert, kann ich aus der Ferne ohne weitere Detailkenntnis nicht beurteilen. Denn allein wie die Stegplatten montiert sind, welches System verwandt wurde, hat Einfluss auf das Feuchteverhalten der Konstruktion. 


Wichtig ist, dass diese Dampfbremse vollflächig die gesamte Konstruktion nach innen hin abschließt. Zudem muss eine Dampfbremse sach- und fachgerecht eingebaut werden. Denn nur dann kann sie ihre Aufgabe erfüllen!


Ob ein neues Bitumendach besser wäre? Schon möglich, aber ich sträube mich immer, ohne Not eine an sich funktioniere Konstruktion abzureißen.

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