Ich bekomme eine Wärmepumpe, die von der BAFA gefördert wird. Wegen der Förderung und um günstigeren Wärmestrom beziehen zu können, bekomme ich einen neuen Zählerschrank mit 2 Zählern. Einen für den Haushalts- und einen für den Wärmepumpenstrom. Ich habe keine PV-Anlage. Worauf muss ich bei dem Wärmepumpenzähler achten? Macht z. B. ein 2 - Tarifzähler Sinn? Ist wohl laut Elektriker Standard. Nachtstrom ist aktuell aber teilweise teurer als Tagstrom. Womit wird die Wärmemenge ermittelt, was ja offensichtlich wichtig für die BAFA ist? Welche Vorteile hat ein moderner, digitaler Zähler?
Für die BAFA-Förderung der Wärmepumpe benötigen Sie keinen geeichten Zähler. Hier genügt in der Regel eine integrierte Messeinrichtung, die Informationen über Stromverbrauch und Wärmeerzeugung bereitstellt. Das ist nötig, um die Effizienz (Jahresarbeitszahl) bewerten zu können.
Um Wärmestrom nutzen zu können, benötigen Sie mindestens einen separaten Stromzähler (Eintarif) mit Zugriffsmöglichkeit für den Stromversorger. Dabei handelt es sich um einen geeichten Zähler zur Abrechnung, über den eine zeitweise Abschaltung der Wärmepumpe von außen möglich ist, um das Netz zu entlasten.
Ein Zweitarifzähler ist optional und ermöglicht es, Strom zu unterschiedlichen Tarifzeiten abrechnen zu können. So sparen Sie zum Beispiel, wenn elektrische Energie in der Nacht günstiger sein sollte.
Darüber hinaus gibt es intelligente Messeinrichtungen, die in Zukunft mit den größten Einsparungen verbunden sein dürften. Dafür sorgen variable Stromtarife, bei denen der Preis in Abhängigkeit von Netzauslastung und Erneuerbare-Energien-Angebot schwankt. Aktuell sind erste Angebote am Markt bzw. kurz vor der Markteinführung.
Ob sich der Aufwand aktuell lohnt, hängt vom Preisvorteil des Wärmepumpenstroms ab. Dieser ist regional sehr unterschiedlich, sollte aber mindestens bei 200 Euro im Jahr liegen. Andernfalls gleichen die Mehrkosten durch Zähler und Gebühren die Einsparungen aus oder sie zahlen trotz günstigerer Strompreise sogar.
Unser Tipp daher: Lassen Sie sich von Ihrem Handwerksbetrieb die Mehrkosten (einmalig und fortlaufend) angeben. Holen Sie anschließend Strompreisangebote (zum Beispiel über bekannte Onlineportale) ein und vergleichen Kosten sowie Einsparungen miteinander.
Die zur Förderung benötigten Messeinrichtungen sind bei modernen Wärmepumpen oft schon integriert. Ist das bei Ihnen der Fall, wäre bei der Nutzung von Haushaltsstrom kein separater Zähler nötig. Dieser lässt sich aber später nachrüsten, wenn sich die Situation ändert. Unter Umständen lohnt es sich dann sogar, die intelligente Messeinrichtung als Hauptzähler zu verwenden und die Wärmepumpe preisabhängig zu steuern.