Ich trage mich mit dem Gedanken, mein Flachdach mit einer Dämmung versehen zu lassen sowie - Teile - meiner Außenwände. Bei dem Dach sehe ich dies eher unproblematisch, allerdings hinsichtlich der Außendämmung bin ich nicht so recht im Bilde. Bei meinem Haus (Doppelhaushälfte Bj. 70) kann ich die seitliche Fläche bedingt durch die Garage nicht komplett dämmen, sondern nur den L-förmigen Teil rings herum. Auf der Südseite in Richtung Garten ist es noch komplizierter, da dort eine Terrassenüberdachung in Höhe des Deckenbands EG-OG angeschlossen ist (2 Vollgeschosse, 1 WE).
Ich würde ja die komplette hintere Fassade dämmen wollen jedoch ist dies technisch nahezu unmöglich, da dadurch die Überdachung entkoppelt und versetzt werden müsste. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis und ließe sich technisch kaum bewerkstelligen. Ich würde viel lieber nur den Teil oberhalb der Überdachung dämmen, da hier auch Schlafzimmer etc. sind (zwei Fenster). Der untere Teil besteht ohnehin fast nur aus Fenster- u. Terrassentür. Gibt es hier ggf. Möglichkeiten, dies über Fördermöglichkeiten abzuhandeln (KFW 430 favorisiert)?
Dämmen Sie von außen, was unter wirtschaftlichen Aspekten von außen gedämmt werden kann. Wenn zahlreiche Anschlüsse eine wärmebrückenarme Außendämmung nahezu unmöglich machen, dann denken Sie auch an die Möglichkeit einer Innendämmung. Eine Dämmung der Garagenwände von außen ist ohnehin nicht sehr sinnvoll.
Dämmen Sie stattdessen die Trennwand zum Gebäude. Was aus „Sicht des Hauses“ eine Außendämmung ist, ist aus „Sicht der Garage“ eine Innendämmung. An den Überschneidungsbereichen müssen ggf. entstehende Wärmebrücken durch Überlappung der Dämmschichten (50 bis 80 cm) entschärft werden.
Dämmen Sie oberhalb der Terrasse die Wand von außen und im Bereich Erdgeschoss die Wand ggf. von innen, sofern dort überhaupt nennenswerte Flächen zu dämmen sind. Pfeiler, Brüstungen, Stürze lassen sich gut von innen dämmen, sofern Fenster und Türen im Rahmenbereich für den Innendämmungsaufbau wenigstens 3 bis 4 cm Platz lassen. Für die Energiebilanz eines Hauses sind solche Flächen zwar nicht entscheidend. Jedoch sind sie nicht unwesentlich beteiligt, wenn man nach den Ursachen für Behaglichkeitsstörungen fragt.
Von erheblicher Bedeutung sind solche ungedämmten Bauteile auch im Zusammenhang mit Tauwasserbildung und Wohnraumschimmel. Dabei gehe ich von Fenstern und Türen mit Dreifachverglasung und entsprechenden Rahmen aus. Sollten Sie die Gelegenheit haben thermografische Aufnahmen machen zu lassen, so würde ich empfehlen, vor allem Innenraumthermografien der kritischen Bereiche in Auftrag zu geben.
Ein erfahrener Bauphysiker oder Ingenieur für Energieberatung sollte daraus entsprechende Vorschläge für bauphysikalisch einwandfreie Innendämmungsmaßnahmen ableiten können. Ob Fördermöglichkeiten der KfW nutzbar sind, muss ein dafür vorgeschriebener, baubegleitender Energieeffizienzexperte beurteilen und berechnen.