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Expertenrat

Sollen wir Fassade und Keller dämmen oder bringt das Schimmel ins Haus?

Frage von Sarah T. am 13.03.2021 

Unser Haus ist '56 gebaut, freistehend mit einem Gefälle von 9 % auf die Hauslänge von 9 m. Zum Garten hin freiliegender Keller zur Straße hin etwa 1,3 m unter der Erde. Wir hatten eigentlich vor, das gesamte Haus zu dämmen inkl. Keller. Nachdem wir 2 Fassadenbauer hier hatten, gab es auch 2 unterschiedliche Meinungen. Einer sagt 16-er EPS Dämmung am Haus und 6-er Dämmung im Keller mit WDVS. Der andere sagt, 12-er EPS Dämmung höchstens 16-er und bloß nicht den Keller dämmen, sonst gäbe es Schimmel ohne Ende wegen aufsteigender Feuchtigkeit.

Die Wanddicke ist im Keller 40 cm im EG 30 cm. Könnt ihr Licht ins Dunkel bringen? Wir sind total verunsichert, unsere ganze Planung, auch was die Fenster angeht, hängt davon jetzt ab, um nicht durch die sehr guten Fenster in die Schimmelfalle zu treten.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Geht es um die Dämmung im Keller, entscheidet der Zustand der Wände. Steigt Feuchtigkeit durch eine ungenügende Absperrung auf, kann diese unter Umständen nicht richtig entweichen. Es könnte zu feuchten Wänden und Schimmel kommen. Aus der Ferne lässt sich das allerdings nicht beurteilen. Daher empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Sachverständigen, der die Situation vor Ort begutachtet und eine fundierte Entscheidungsgrundlage liefert. Experten finden Sie in der Datenbank des deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes.

Die Stärke der Fassadendämmung hängt vom Aufbau und vom Zustand der bestehenden Wände ab. Kommt ein Dämmstoff der Wärmeleitgruppe 035 (WLG 035) zum Einsatz, erreichen Sie mit 12 cm Stärke vermutlich die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Der U-Wert liegt denn bei rund 0,24 W/m²K. Mit 16 cm kommen Sie voraussichtlich auf einen U-Wert von rund 0,19 W/m²K und sparen etwas mehr Energie. Ein Energieberater aus Ihrer Region kann Kosten und Einsparungen vergleichen und so eine Aussage zur Wirtschaftlichkeit treffen. Häufig lohnt sich die stärkere Dämmung. Denn mit einem U-Wert von mindestens 0,20 W/m²K bekommen Sie eine staatliche Förderung für die Fassadendämmung und Zuschüsse in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Alternativ dazu steht Ihnen auch ein Darlehen mit Tilgungszuschüssen in gleicher Höhe zur Verfügung.

Wichtig zu wissen: Die U-Werte haben wir aufgrund des Baujahres geschätzt. Eine zuverlässige Aussage bekommen Sie nur von einem Experten vor Ort.

Schritt für Schritt zur maximalen Förderung? Wie das funktioniert und welche Förderalternativen Sie haben, zeigen unsere interaktiven Förder-eBooks!

In Bezug auf die Fenster stehen Ihnen auch unabhängig von der Dämmung alle Möglichkeiten offen. Zwar ist es sicherer, wenn die Wände einen besseren U-Wert als die Fenster haben. Mit einer zentralen oder einer dezentralen Lüftung schützen Sie sich aber auch vor Schimmel, wenn die Dämmeigenschaften der Fenster besser sind. Ob die Technik erforderlich ist, zeigt ein Lüftungskonzept. Übrigens: Förderung für den Fenstertausch bekommen Sie ebenfalls in Höhe von 20 bis 25 Prozent.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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