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Expertenrat

Wir wollen die Heizung in unserer Halle mit Büroräumen tauschen. Was ist dabei zu beachten?

Frage von Anna P. am 07.08.2023 

Zurzeit ist in unserer Halle eine Ölheizung aus dem Jahr 1979 installiert, die wir aber demnächst austauschen möchten. In der Halle sind sowohl Büroräume als auch größtenteils Produktionsflächen vorhanden, die mit Heizkörpern beheizt werden.

Es sind zwei Kessel mit jeweils 330 kW und ein Tank mit 29 000 Liter eingebaut. Grundsätzlich sind wir auf Scheitholz-, Hackschnitzel-, Pelletheizungen, PV- und Solarthermieanlagen und verschiedene Arten der Wärmepumpe gestoßen.

Scheitholzsysteme müssen im Normalfall manuell bedient werden und benötigen sehr viel Platz. Hackschnitzel und Pellets benötigen viel Platz, aber könnten mit Solaranlagen kombiniert werden und der Platz des Öltanks wäre neben Freiflächen auf dem Gelände auch verfügbar.

Nur mit Solaranlagen den Wärmebedarf zu erbringen, ist sehr unwahrscheinlich, da dafür eine große Fläche benötigt wird und wir auch nicht wissen, wie es mit der Statik unseres Daches aussieht. Wasser- und Sole-Wärmepumpen erfordern Bohrungen oder man kann eventuell den kleinen Bach auf dem Grundstück mitbenutzen. Bei Luft-Wärmepumpen sinkt der Wirkungsgrad im Winter.

Haben Sie Anmerkungen, die uns bei der Auswahl helfen könnten, bevor wir eine Firma beauftragen?

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

In Ihrer Anfrage haben Sie die verschiedenen Systeme bereits sehr gut beschrieben. Geht es um ein Heizkonzept für eine Halle mit Büroräumen, können durchaus auch unterschiedliche Anlagen kombiniert werden. Welche dabei infrage kommen, hängt vom Zustand der Hülle, den gewünschten Temperaturen und der Art der Wärmeübergabe ab.

Sind die Heizkörper in den Büroräumen groß oder haben Sie vor, diese zu ersetzen, können Sie die Büroräume mit einer Wärmepumpe beheizen. Unter Umständen ist es dabei sogar möglich, Abwärme aus der Halle als Wärmequelle zu nutzen. Diese ist im Winter mit höheren Temperaturen verfügbar, wodurch die Leistungszahl der Wärmepumpe steigt.

Installieren Sie eine Flächenheizung (Fußbodenheizung oder Bodentemperierung) in der Halle, lässt sich diese auch mit einer Wärmepumpe beheizen. Da es hier um eine Sanierung geht, eignen sich andere Lösungen in der Praxis jedoch häufig besser. Ein Beispiel dafür sind Deckenstrahlplatten, die den zu beheizenden Bereich auf angenehme Arbeitstemperaturen bringen. Die Anlagen arbeiten mit einem Strahlungsanteil von über 80 Prozent. Sie geben wenig Wärme an die Luft ab und verbrauchen dadurch weniger Energie. Während hierfür eine Pellet- oder Hackschnitzelheizung infrage kommt, könnten Sie die Temperierung der Halle auf niedrige Temperaturen auch mit einer Wärmepumpe effizient realisieren. Benötigen Sie Warmwasser für eine Duschanlage (je nach Nutzung der Halle), kommt dafür eine vergleichsweise kompakte Solarthermieanlage infrage.

Wichtig zu wissen: Welche Lösung in Ihrem Fall die beste ist, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Energieberater aus Ihrer Region. Dieser nimmt die Anlage genau unter die Lupe. Er erstellt ein Energiekonzept und informiert über Kosten, Einsparungen und Fördermittel. Sie bekommen damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die bevorstehende Sanierung. Was viele nicht wissen: Auch im Nichtwohnbereich bekommen Sie attraktive Fördermittel für die Energieberatung. Denn bis zu 80 Prozent der anfallenden Kosten übernimmt der Staat mit einer Zuschuss-Förderung vom BAFA.

Ganz gleich, für welche Lösung Sie sich entscheiden: Vom Staat bekommen Sie heute eine attraktive Förderung der Heizung. Nutzen Sie den Ölheizungs-Austauschbonus liegt diese bei bis zu 40 Prozent und schließt Nebenarbeiten wie den Austausch von Heizflächen mit ein. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.


Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für die Heizung.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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