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Expertenrat

Wie kann ich das Dach mit Pappdocken richtig dämmen?

Frage von Jan D. am 01.07.2019 

Ich habe eine Frage zur Dämmung im Obergeschoss. Ich habe soweit alles entfernt und kann jetzt auf die Dachziegel gucken, die wieder in Pappdocken eingedeckt sind. Nur wie Dämme ich jetzt? Zum Dach: Es ist ein belüftetes Satteldach mit einem Winkel von 45.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Bei einer Modernisierung von innen stellt sich die Frage nach einem funktionsfähigen Unterdach. Es dient dem Schutz der Dachdämmung und der Ableitung von eventuell eingedrungenem Wasser, z.B. aus Flugschnee bzw. bei einem Schaden an der Eindeckung. Außerdem schafft es die nötige Winddichtung des gedämmten Daches von außen.

Ist ein Unterdach, wie offenbar in Ihrem Fall, nicht vorhanden, muss es nachträglich geschaffen werden. Eine recht sichere Methode verwendet spezielle wasserabweisende Unterdachplatten aus Holzfasern. Dazu werden Holzlatten (Dimension Dachlatte) jeweils links und rechts an die Sparren genagelt, und zwar in dem Winkel, der von Sparren und vorhandenen Dachlatten gebildet wird. Danach werden die erwähnten Unterdachplatten auf Breite des lichten Sparrenabstandes zurechtgeschnitten, zwischen die Sparren geschoben und an den neu montierten Dachlatten befestigt.

Der entstandene Raum kann vollständig mit Dämmstoffen ausgekleidet werden. Einsetzbar sind z. B. Mineralwolle- oder Holzfasermatten (flexibel). Reicht die Höhe nicht aus (wünschenswert ist eine Dämmstoffdicke von mindestens 18 cm), muss nach dem Einbringen des Dämmstoffs bis Oberkante Dachsparren noch eine dazu quer verlegte Dämmstoffmatte auf den Sparren eingebaut werden.

Den Abschluss des Dämmsystems bildet eine luftdicht verlegte Dampfbremse mit feuchtevariablen Eigenschaften. Lassen sie sich dazu vom Hersteller des Dämmstoffs beraten. Raumseitig kann nun mit einem Abstand von etwa 2 cm die Innenbekleidung, z. B. Gipskartonplatten, verlegt werden.


Kommentare

Jan D.

Kann ich nicht anstatt der Unterdachplatten eine Unterspannbahn nehmen?

Dipl.-Ing. Frank Nowotka

Auch eine Unterspannbahn ist möglich. Der Diffusionswiderstand sollte möglichst klein sein. Das heißt: Der sogenannte sd-Wert sollte unter 0,5 m liegen

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