Die neuen Besitzer des Walmdachbungalows in Soltau (Baujahr 1971) beschäftigte nach dem Hauskauf vor allem die Frage, inwieweit die Raumluft eventuell durch die alten Baumaterialien durch Schadstoffe belastet sein könnte. Die Belastung der Raumluft durch Holzbauteile in vielen Fertighäusern, die ab Mitte der 1960er-Jahre bis Mitte der 1980er-Jahre errichtet wurden, ist ein viel diskutiertes Thema bei der Sanierung. Gerade heute verbotene Bestandteile von Holzschutzmitteln wie Lindan und Pentachlorphenol (PCP) sowie Formaldehyd finden sich baujahr- und bauartbedingt häufig.
Nachgewiesene Schadstoffe in der Raumluft
Eine mikrobielle und chemische Untersuchung der Raumluft ergab: Die Belastung mit Formaldehyd lag mit 328 Mikrogramm/Kubikmeter deutlich über dem Richtwert II (Gefahrenwert) von 100 Mikrogramm/Kubikmeter, bei dessen Überschreitung im Sinne der Bauordnung mit Gesundheitsgefahren für empfindliche Personen wie Schwangere oder Säuglinge zu rechnen ist. Auch die Untersuchung der Raumluft auf Bestandteile von alten Holzschutzmitteln zeigte Auffälligkeiten: Zwar konnte nur eine vernachlässigbare Belastung mit dem bis 1979 als Fungizid eingesetzten Pentachlorphenol festgestellt werden, dafür wurden größere Mengen von Lindan in der Raumluft nachgewiesen.
Gesundheitlich auch in stärker belasteten Räumen eher unbedenklich, sind so genannten Chloranisole vor allem als Geruchsstoff bekannt: Chloranisole sind die Ursache des sich in manchen älteren Fertighäusern bildenden muffig schimmeligen Geruchs. Auch in dem Wohnhaus in Soltau war dieser Geruch vereinzelt wahrnehmbar, die Messung zeigte aber keine nennenswerten Überschreitungen, der als Geruchsschwellen angesehen Werte.
Sanierungsmöglichkeiten für mehr Wohngesundheit
Doch welche Sanierungsmöglichkeiten gibt es beim Innenausbau, um die Schadstoffbelastung der Raumluft zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren? So stießen die Hausbesitzer schnell auf die Luftreinigungsplatten von Rigips für den Innenausbau. Rigips stattet inzwischen immer mehr seiner Produkte für den Innenausbau mit dem Luftreinigungseffekt "Activ’Air" aus: Gipsplatten, Gipsfaserplatten oder schallabsorbierende Lochplatten mit diesem Wirkkomplex sorgen dafür, dass Schadstoffe aus der Raumluft nachhaltig aus Innenräumen entfernt werden. In Langzeituntersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass eine erhebliche, kontinuierliche Reduzierung der Schadstoffbelastung bis zu 80 Prozent auch dann zu verzeichnen ist, wenn die Schadstoffquellen wie alte Holzspanplatten, weiter im Raum verbleiben.
Schneller Sanierungsfortschritt beim wohngesunden Innenausbau
Die Trennwände des Altbaus erhielten eine Beplankung aus "Rigidur H Activ’Air"-Gipsfaserplatten. Ebenso wurden beim Innenausbau alle Decken mit den Luftreinigungsplatten verkleidet. Dabei wurden die vorhandenen OSB-Platten an den Decken nicht entfernt, sondern mit den Gipsfaserplatten überdeckt. Komplexer gestaltete sich beim Innenausbau die innenseitige Sanierung der Außenwände: Zuerst wurden die alte Gipskartonverkleidung und eine Innendämmung entfernt. Die so freigelegten Holzplatten wurden dann mit einem speziellen Reinigungsanstrich auf Basis von Kalkmilch versehen. Anschließend wurde ein Vlies in die Holzgefache eingelegt, beides soll zusätzlich zu den "Activ’Air"-Platten Schadstoff- und Geruchsbelastungen minimieren. Zur Dämmung der Außenwände setzte man auf eine diffusionsoffene Holzfaserdämmung, bevor abschließend eine Dampfbremse verlegt und die "Rigidur H Activ’Air"-Platten montiert wurden. Zusammen mit der Fußbodensanierung waren die kompletten Trockenbauarbeiten in wenigen Wochen abgeschlossen.
Weniger Schadstoffe in der Raumluft: Formaldehyd um 84 Prozent reduziert
Um die langfristige Wirkung der "Activ’Air"-Luftreinigungsplatten und damit den Erfolg der Sanierung zu messen, wurde nach drei Monaten des Innenausbaus eine Nachmessung durchgeführt. Das Ergebnis: Die in der Raumluft nachgewiesene Formaldehydkonzentration konnte um rund 84 Prozent reduziert werden, die Belastung durch Lindan um ganze 90 Prozent und das für etwaige Geruchsbelästigungen mitverantwortliche Tetrachloranisol in der Raumluft um 87 Prozent. Die in Soltau gemessenen Werte übertreffen damit teilweise sogar noch die in Laboren für die "Activ’Air" Luftreinigungsplatten nachgewiesene luftreinigende Wirkung. Grundsätzlich gilt bei einer solchen Sanierung: Jeder Quadratmeter zählt. Je mehr Wand- und Deckenfläche man mit den aktiv wirkenden "Activ’Air"-Luftreinigungsplatten ausstattet, desto stärker wird beispielsweise Formaldehyd reduziert.