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Expertenrat

Wir haben Schimmelbildung im Schlafzimmer. Was empfehlen Sie mir für eine Innendämmung und was kostet das?

Frage von Gudrun M. am 24.06.2015 

Wir haben Schimmelbildung im Schlafzimmer. Ich würde gern eine Innendämmung machen. Was empfehlen Sie mir? Und was kostet der Spaß? 

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Ihre Überlegung, der Schimmelbildung mit einer Innendämmung beizukommen, ist dann richtig, wenn als Ursachen Wasserschäden (Dachentwässerung, wasserführende Rohre) oder kapillar aufsteigendes Wasser (wegen defekter Sperrschichten) ausgeschlossen werden können. Ist dies der Fall, fördern mit hoher Wahrscheinlichkeit bauphysikalische Ursachen, wie schwache Wärmedämmung der Außenwände bzw. besondere Wärmebrücken, die Schimmelbildung. Typisch sind dann die bei Wärmebrücken in der kalten Jahreszeit messbaren niedrigen Oberflächentemperaturen auf der Innenseite eines Außenwandabschnittes. Um die Oberflächentemperatur anzuheben, kann geheizt werden oder/und die Wärmedämmung des betreffenden Abschnittes verbessert werden.

Kommt eine Außendämmung als optimale Lösung des Problems nicht in Frage, kann eine Innendämmung angewendet werden. Unabhängig vom verwendeten Material muss der Dämmstoff bei einer Innendämmung so angebracht werden, dass eine Hinterströmung (Luftzug zwischen Dämmstoff und Wand) mit vergleichsweise warmer Raumluft ausgeschlossen wird. Dazu klebt man den Dämmstoff möglichst ganzflächig (Zahntraufel) oder mittels Punkt-Wulst-Verfahren an. Anschlüsse zu den Seitenwänden, zur Decke und zum Fußboden sollten mit einem Dämmkeil ausgeführt werden. Der Abschluss von Gipskartonplatten ist gegenüber Wänden dauerelastisch zu verfugen. In den Baumärkten erhalten Sie Gipskarton-Verbundplatten (Styropor) nebst erforderlichem Ansetzbinder. Innendämmungen sind auch möglich mit PU-Schaum-Verbundplatten, Mineralschaumplatten oder, bei besonders problematischen Fällen, mit Kalzium-Silikat-Platten. Für einige Innendämmsysteme sind vorgefertigte Dämmkeile erhältlich. Die Dämmstoffstärke sollte 3cm nicht unterschreiten. Zusätzliche Dampfbremsen sind bei den vorgestellten Materialien nicht erforderlich. Die Kosten sind vom Material und der Technologie abhängig, angesichts des Zugewinns an Wohnkomfort aber wohl immer vertretbar.

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