Spätestens wenn das Wasser an einem Sonnentag kalt aus dem Wasserhahn kommt, ist eine Überprüfung der Solarthermie-Anlage fällig. Sinnvoll ist jedoch eine regelmäßige Kontrolle durch den Fachbetrieb, beispielsweise während der jährlichen Wartung der Heizung, damit Eigentümer:innen gut vorbereitet in die Heizsaison starten.
Auf diese 7 Punkte muss bei der Wartung geachtet werden:
1. Für die Überprüfung der Solarthermie-Anlage sind mindestens zwei Thermometer nötig, eins in der Vor- und eins in der Rücklaufleitung. Bei der Wartung gilt diesen Thermometern immer der erste Blick: Scheint die Sonne und läuft die Solarpumpe, dann kommt die Solarflüssigkeit mindestens 5 Grad Celsius heißer vom Kollektor, als sie wieder zurückgepumpt wird. Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, dass Flüssigkeit umgewälzt wird und auch tatsächlich Wärme von der Solarthermie-Anlage im Pufferspeicher ankommt.
2. Praktisch ist ein Durchflussmesser (Taco-Setter) im Kreislauf der Solarthermie-Anlage, der anzeigt, wie viel Flüssigkeit umgewälzt wird. Wichtig ist auch ein Anzeige-Display, an dem Kollektor- und Speichertemperaturen sowie Informationen zur Anlagenfunktion abgelesen werden können. Nur so kann der Eigentümer kontrollieren, ob plausible Temperaturen gemessen werden, und die Solarpumpe zum richtigen Zeitpunkt eingeschaltet wird.
3. Falsch angebrachte Temperaturfühler sind eine weitere Fehlerquelle, dann werden an der Solarthermie-Anlage zu niedrige Temperaturen gemessen. Die Folge: Nicht der Kollektor heizt den Pufferspeicher, sondern die vom Kessel teuer erwärmte Speicherwärme wird zum Kollektor gepumpt.
4. Eine genaue Kontrolle der Erträge ist durch den Einbau eines Wärmemengenzählers möglich. Ein Display zeigt an, wie viel Energie von der Solarthermie-Anlage kommt. Der Eigentümer sieht seinen Ertrag und Störungen werden schnell erkannt.
5. Auch Luft in den Leitungen, die verhindert, dass die Solarflüssigkeit ungestört zirkulieren kann, ist eine häufige Ursache für ineffiziente Solarthermie-Anlagen. Hochtemperaturbeständige Entlüfter am höchsten Punkt der Leitungen - meist in unmittelbarer Nähe der Kollektoren - schaffen Abhilfe.
6. Viele Solarthermie-Anlagen verlieren die Hälfte ihres Ertrags im Leitungssystem. Eine lückenlose Dämmung der Solarkreisleitungen gewährleistet, dass auf dem Weg zum Pufferspeicher keine Wärme verloren geht. Wichtig: Das Dämmmaterial muss den hohen Temperaturen der Solarleitungen gewachsen sein. Auch der Pufferspeicher mit seinen Rohrleitungsanschlüssen sollte gut gedämmt werden.
7. An den meisten Heizungsregelungen können Nachheizzeiten eingestellt werden. Schließlich deckt die Solarthermie-Anlage nur einen Teil des Wärmebedarfs ab. Wird warmes Wasser hauptsächlich morgens und abends gebraucht, reicht es meist aus, wenn der Heizkessel nur abends einmal nachheizt. Die Solaranlage hat dann tagsüber genügend Zeit, um den Pufferspeicher wieder vollständig aufzuladen. Das spart zusätzlich Energie und Heizkosten. Außerdem sollte die Nachheiztemperatur des Warmwassers an der Regelung nicht zu hoch eingestellt werden. Eine Temperatur von 45 bis 55 Grad Celsius ist in der Regel ausreichend. Wird die Temperatur höher eingestellt, sinkt der Ertrag der Solarthermie-Anlage im Winter, da die Kollektoren dieses Temperaturniveau kaum mehr erreichen.
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