Ein Hochwasser betrifft bei einem Großteil der Häuser Keller, Erdgeschoss und erstes Obergeschoss. In Mitleidenschaft gezogen sind also in den meisten Fällen die Dämmung der Außenwände, gedämmte Kellerdecken und Fußbodendämmungen und Trittschalldämmungen unter Estrichen. Doch wie schlimm ist so ein Wasserschaden? Ob die Dämmung nach Rückgang des Hochwassers erneuert werden muss, hängt aber nicht nur vom verbauten Dämmstoff ab. Ebenso muss der Grad der Beschädigung der Dämmstoffstruktur und der Verunreinigung, die nach der Austrocknung verbleibt, berücksichtigt werden.
Was passiert mit Dämmstoffen im Hochwasser?
Die meisten Dämmstoffe haben in ihrer Struktur große und kleine Hohlräume - Poren oder Zellen - die mit Luft oder Zellgas gefüllt sind. Zudem gibt es bei einigen Dämmstoffen auch feine Kanäle, so genannte Kapillaren, in denen Wasser besonders gut transportiert wird und sogar nach oben steigen kann. Bei Hochwasser dringt Wasser in diese Materialien ein und verdrängt die Luft aus den Hohlräumen. Je nach der Größe der Poren und Kapillaren geht das unterschiedlich schnell. Große Hohlräume füllen sich deutlich schneller mit Wasser als kleine. Allgemein gilt: Je poröser ein Material ist, desto mehr Wasser kann es in seinem Porenraum aufnehmen. Einige Dämmstoffe (extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PU) und Schaumglas (CG)), weisen überwiegend geschlossene Zellen auf, in denen sich Zellgas zur Verbesserung der Dämmeigenschaften befindet. Diese Stoffe nehmen trotz großen Porenraums kein oder nur sehr wenig Wasser auf, da die geschlossenen Zellwände das Ausdiffundieren der Zellgase verhindern und umgekehrt dann natürlich auch kein Wasser hineinlassen.
Welche Schäden sind an der Dämmung zu erwarten?
Für alle feuchten oder nassen Dämmstoffe gilt, dass die Dämmung einen schlechteren Wärmeschutz bietet, als im trockenen Zustand. Nehmen harte Dämmplatten Feuchte auf, können sie quellen und es kann zu Rissbildung bei angrenzenden Baustoffschichten kommen. Dämmstoffe, die für Anwendungen im Erdreich und am Sockel des Hauses konstruiert wurden, so genannte Perimeterdämmungen, werden im Zulassungsverfahren auf Wasseraufnahme bei teilweisem oder vollständigem Eintauchen getestet. Nur wenn sie kein - oder nur sehr wenig - Wasser aufnehmen, bekommen sie eine bauaufsichtliche Zulassung für diesen Einsatzbereich. Bei solchen Dämmstoffen sind keine Wasserschäden an der Dämmung durch das Hochwasser zu erwarten. Als Perimeterdämmung werden üblicherweise extrudiertes Polystyrol (XPS), Schaumglas (CG), Polyurethan (PU), und in den letzten Jahren auch expandiertes Polystyrol (EPS) eingesetzt.
Andere geschlossenzellige Dämmstoffe auf Kunststoffbasis (z.B. Phenolharz (PF), synthetischer Kautschuk oder Polyethylen (PE)) verhalten sich ähnlich. Sie werden im Zulassungsverfahren zwar in der Regel nicht auf Wasseraufnahme untersucht, nehmen aber schon aufgrund ihrer Porenstruktur mit geschlossenen Hohlräumen kaum Wasser auf.
Expandiertes Polystyrol (EPS) gilt zwar als offenzelliger Dämmstoff, nimmt aber bei Lagerung unter Wasser ebenfalls nur geringe Mengen Feuchtigkeit auf. Das gilt auch für EPS mit geringer Rohdichte, wie es häufig in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) zur Fassadendämmung eingesetzt wird. EPS wird auch häufig als Trittschalldämmung eingesetzt. Hier existieren langjährige Erfahrungen mit Wasserschäden aus Wasch- und Spülmaschinen. Mit der richtigen Trocknungstechnik werden Trittschalldämmung und Estrich wieder trocken. Für die Dämmung entsteht aus einem solchen Wasserschaden keine dauerhafte Schädigung.
Offenzellige anorganische Dämmstoffe (z.B. Mineralwolle (MW), expandierte Perlite (EP) und andere Schüttdämmstoffe nehmen beim Untertauchen bis zu einem gewissen Grad (abhängig von der Hydrophobierung des Materials) Wasser auf. Sie können es aufgrund ihrer offenen Struktur aber auch relativ rasch wieder abgeben. Für viele Dämmstoffe bedeutet eine einmalige Durchnässung nicht automatisch, dass sie dauerhaft geschädigt werden. Mineralwolleplatten für den Einsatz in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) werden bei der Herstellung mit einem Spezialöl behandelt. Dabei werden die Fasern wasserabweisend eingestellt. Kommen während der Durchfeuchtung keine weiteren Belastungen aus mechanischer Beanspruchung und Verunreinigung der Dämmschicht und erhöhter Temperatur hinzu, haben die Mineralwolleplatten nach der Trocknung wieder ähnliche Eigenschaften wie vor dem Hochwasser. Kann viel Wasser in die Konstruktion eindringen, erhöht sich das Eigengewicht der Dämmung. Befestigungen (Dübel, Schienen, Schrauben, Nägel) sind einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt. Zudem kann die Haft- und Querzugfestigkeit direkt angebrachter Schichten (z.B. Putzschichten) beeinflusst sein. Werden hier Verformungen oder Risse festgestellt, sollte die Fassadendämmung komplett erneuert werden.
Bei losen Dämmungen, zum Beispiel im zweischaligen Mauerwerk und bei Holzständerbauweise, (Mineralwolleflocken, expandierte Perlite (EP), etc.) besteht nach dem Abfließen des Wassers die Gefahr von Setzungen und Bildung von Hohlräumen, die zu Wärmebrücken nach der Austrocknungszeit führen. Erkennen kann man solche Stellen durch thermografische Aufnahmen oder durch Untersuchungen mit einem Endoskop. Zu beachten ist hier, dass die Thermografie nur bei ausreichend großer Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen aussagekräftige Ergebnisse liefert - also vor allem während der Heizperiode im Winter. Perlite und Mineralwolle werden auch zur Verbesserung der Dämmeigenschaften in hochwärmedämmenden Mauersteinen eingesetzt. Üblicherweise haben diese Dämmstoffe für die Verwendung in den Kammern von Mauersteinen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (als Dämmstoff für das zweischalige Mauerwerk) und sind vollständig hydrophobiert. Sie nehmen daher nur langsam Wasser auf. Die Austrocknung dauert bei solchen gefüllten Mauersteinen jedoch länger als bei ungefüllten Steinen mit Luftkammern.
Leichte Faserdämmstoffe für den Einsatz in Steildächern oder Holzbauwänden reagieren meist empfindlich auf Durchfeuchtung. Zudem sind hier meistens auch Holzbauteile betroffen, die offengelegt werden müssen um schnell und gut austrocknen zu können. Viele organische Dämmstoffe wie zum Beispiel Holzfasern (WF), Zellulose, Hanf, Flachs etc. können große Mengen Wasser aufnehmen. Hier ist ein Ausbau der Dämmung ratsam, um eventuelle Fäulnis oder Schimmelpilzschäden zu vermeiden.
Wann droht Schimmel an der Dämmung?
Bei einer einmaligen und zeitlich begrenzten Durchnässung (zum Beispiel bei Hochwasser) ist dann nicht mit Schimmelpilzbildung zu rechnen, wenn es gelingt, durch rasche Trocknung die Feuchtigkeit unter 80 Prozent zu bringen.
Können Dämmung und Wandkonstruktion wieder austrocknen?
Monolithisches Mauerwerk mit üblichen Putzschichten trocknet langsamer aus als monolithisches Mauerwerk ohne Putz. Der Grund ist ein verringerter Kapillartransport über die Grenzschicht zwischen Mauerwerksbaustoff und Putz. Befindet sich an einer solchen Wand zusätzlich noch eine Dämmung, kann die Austrocknung nur noch durch Wasserdampfdiffusion stattfinden, die bei diffusionshemmenden Dämmstoffen entsprechend langsam verläuft. Die Austrocknungsgeschwindigkeit hängt hier direkt von den Wasserdampfdiffusionswiderständen des Putzes und der Dämmschicht ab.
Eine Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS), bei der direkt Wasser in die Dämmung eingedrungen ist, trocknet im System mit EPS oder mit Mineralwolle innerhalb eines Jahres wieder aus. Das massive Mauerwerk dahinter ist nach circa zwei bis drei Jahren wieder bei dem Ausgleichsfeuchtegehalt angelangt, den es vor dem Hochwasser hatte. Wenn Räume während der Austrocknung voll genutzt werden, sollten Raumluftproben analysiert werden, um flüchtige Stoffe aus der Diffusion zur Raumseite zu identifizieren, welche die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen können.
Zur Überarbeitung Ihrer gestrichenen Fassade empfehlen die Experten für Anwendungstechnik unseres Portalpartners Saint-Gobain ...
Antwort lesen »Ohne Weiteres lassen sich die Träger vermutlich nicht an der Fassade nachrüsten, da vor allem im unteren Bereich ein hoher Druck auf das ...
Antwort lesen »In diesem Fall bekommen Sie eine Förderung in Höhe von 20 Prozent für die Dämmung, eine Förderung in Höhe von 35 Prozent für die Wärmepumpe ...
Antwort lesen »Mit dem Zusetzen von Heizkörpernischen mit einem dämmenden Material trägt man erheblich zur Verringerung der Heizkosten und zur ...
Antwort lesen »Da Sie bereits eine Solarthermie und eine Photovoltaikanlage haben, könnte sich eine Wärmepumpe sehr gut eignen. Die Anlage nutzt ...
Antwort lesen »Bei der BEG-Förderung beantragen Sie die Berater-Kosten gleich mit, wodurch sich die Mindestkosten von 2.000 Euro auf die gesamte Maßnahme ...
Antwort lesen »Geht es um Mittel aus dem Programm "Heizen mit erneuerbaren Energien", können Sie Kosten für Systeme zur Wärmeverteilung und Wärmeübergabe ...
Antwort lesen »Grundsätzlich handelt es sich bei den Angeboten um unterschiedliche Leistungen. Die 80-prozentige BAFA-Förderung zur Energieberatung gibt ...
Antwort lesen »Die angesprochene Förderung gibt es leider nur bei der Sanierung/Dachdämmung im Gebäudebestand. Alternativ dazu stehen Ihnen in vielen ...
Antwort lesen »Ihre Dachdämmung können Sie wie beschrieben ausführen. Sie sollten allerdings eine Dampfbremse verwenden, die einen Sperrwert von 30 m ...
Antwort lesen »Fördermittel über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und steuerliche ...
Antwort lesen »Grundsätzlich fördert der Staat die Installation einer Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung mit Zuschüssen in Höhe von 30 Prozent. ...
Antwort lesen »Ja, Zuschüsse bekommen Sie in diesem Fall über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Über den Programmteil "Einzelmaßnahmen" ...
Antwort lesen »Fördermittel für die Dachbegrünung bekommen Sie im Rahmen der Sanierungsförderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW; Darlehen ...
Antwort lesen »Fördermittel der KfW beantragen Sie immer zusammen mit einem Energieberater der Energie-Effizienz-Experten-Liste des Bundes. Dieser ...
Antwort lesen »Energieausweise sind für alle Gebäude auszustellen, die nach ihrer Zweckbestimmung unter Einsatz von Energie beheizt oder gekühlt werden (§ ...
Antwort lesen »Energieausweise dürfen auch Fachleute ohne "Energieberater-Ausbildung" ausstellen. Nachlesen können Sie das in § 88 des ...
Antwort lesen »Ja, in diesem Fall können Sie bzw. Ihre Tochter Fördermittel für die Sanierung beantragen. Wichtig zu wissen ist, dass es Zuschüsse und ...
Antwort lesen »Bevor der Kellertreppenschacht zugeschüttet wird, sollte eine vertikale Sperrschicht gegen stauendes und drückendes Wasser eingebaut ...
Antwort lesen »Bei der MAP-Förderung dürfen Sie Materialkosten bei Arbeiten in Eigenleistung nur dann einreichen, wenn Sie selbst Fachunternehmer im ...
Antwort lesen »Wird der Heizkörper nur oben warm, kann das verschiedene Gründe haben. So ist eine gewisse Temperaturdifferenz in hydraulisch abgeglichenen ...
Antwort lesen »Die Höhe der Förderung für die Gasheizung hängt von der Art der Anlage ab. Während Sie für reine Gasheizungen keine finanzielle ...
Antwort lesen »Förderung für neue Fenster bekommen Sie über die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Im Programmteil Einzelmaßnahmen (BEG EM) gibt es ...
Antwort lesen »Mit Ausnahme von Fördermitteln für die neue Heizung oder eine Heizungsoptimierung benötigen Sie auch für die Bundesförderung für effiziente ...
Antwort lesen »Die Standardlösung für Fußbodenheizungen auf Betonrohfußboden über Erdreich beginnt mit der Verlegung einer horizontalen ...
Antwort lesen »Aktuell sind uns leider keine Programme zur Förderung von Kachelöfen bekannt. Möglich ist es allerdings, die Handwerkerkosten von der ...
Antwort lesen »In Ihrem Fall kommen unterschiedlichste Dämmstoffe infrage. Ein Beispiel dafür sind Holzfaser- oder Zellulose-/Papierfasern. Diese sind ...
Antwort lesen »Arbeiten an Heiz- und Technikräumen werden mit gefördert, wenn diese für den Betrieb der neuen Heizung erforderlich sind. Die BAFA-Liste ...
Antwort lesen »Mittel aus dem KfW-Programm 152 stehen Eigentümern von Wohngebäuden zur Verfügung und lassen sich daher voraussichtlich nicht vor dem ...
Antwort lesen »Kosten entstehen für die Demontage der Altanlage sowie für die Anschaffung von Pelletkessel, Pelletlager und Pelletfördereinrichtung. In ...
Antwort lesen »Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort